Der Markt für reinen Biodiesel wird kleiner, und zwar zunehmend durch technische Hürden. So hat der Motorenhersteller Deutz seine Motorenbaureihe TCD 2013 4V, die in Bussen und Lkw eingesetzt wird, kürzlich nicht für die Verwendung von 100 % Biodiesel freigegeben, sondern nur noch für eine Beimischung mit 30 % Biodiesel. Als Grund werden Bedenken wegen der Abgasnachbehandlung im Katalysator angegeben.
Problemkandidaten im Biodiesel für den Katalysator sind Phosphor, die Alkalistoffe Natrium und Kalium sowie die Erdalkalimetalle Magnesium und Calcium. Diese Katalysatorgifte können die aktiven Stellen des Katalysators blockieren. Selbst für die 30-prozentige Freigabe stellt Deutz daher die Bedingung, dass nach 200 000 km Fahrleistung der Katalysator getauscht wird. Dies gilt für die Euro-IV- wie auch für die ebenfalls bereits in Kraft getretene Euro-V-Norm.
Die Auswirkungen der Deutz-Entscheidung für die Biodieselbranche dürften weitreichend sein: Die Motorenbaureihe TCD 2013 4V liefert Deutz nämlich auch an die absatzstarken Lkw-Hersteller Volvo und Renault. Zudem ist sie laut Angaben eines Unternehmenssprechers Grundlage für Entwicklungen im Bereich Baumaschinen wie Bagger und Straßenwalzen sowie ebenfalls für den landwirtschaftlichen Bereich für Motoren, die an Fendt und Same geliefert werden.