Nach der Pleite der oberbayerischen Großmetzgerei Sieber in Geretsried bei Wolfratshausen will Insolvenzverwalter Josef Hingerl über 12 Mio. Euro Euro Schadensersatz vom Freistaat Bayern einklagen.
Innerhalb einer Woche habe der Freistaat Bayern die Großmetzgerei Sieber "trotz aller Bedenken plattgemacht", so der Vorwurf in der Millionenklage. Das verhängte Produktionsverbot sei unrechtmäßig gewesen, zitiert der Bayerische Rundfunk weiter.
Insolvenzverwalter und Geschäftsführung bezichtigen die verantwortlichen Behörden der Schlamperei. So hätten durch amtliche Anordnung auch 120 Tonnen definitiv listerienfreie Wurstwaren vernichtet werden müssen.
Hintergrund: Vor fast zwei Jahren hatten behördliche Kontrolleure in der Großmetzgerei extrem überhöhte Listerienwerte gefunden. Wochen später musste der Betrieb auf Anordnung des Freistaates Bayern schließen.
Aus Sicht des Bayerischen Verbraucherschutzministeriums sind die Schadensersatzansprüche von Sieber gegen den Freistaat Bayern unbegründet. Die Maßnahmen seien zum Schutz der Verbraucher ergriffen worden, so ein Ministeriumssprecher.