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Irrglaube der Veganer: Ackerbau kann Tierhaltung nicht ersetzen

Veganer sind der festen Überzeugung, die Natur zu bewahren, die Tiere zu schützen und den Hunger zu beenden. Die meisten Aktivisten haben aber eigentlich keine Ahnung von Ackerbau und Viehzucht, von natürlichen Kreisläufen und „von der Natur der Natur“, meint die Diplom-Ökotrophologin Ulrike Gonder.

Lesezeit: 3 Minuten

Veganer sind der festen Überzeugung, die Natur zu bewahren, die Tiere zu schützen und den Hunger zu beenden. Die meisten Aktivisten haben aber eigentlich keine Ahnung von Ackerbau und Viehzucht, von natürlichen Kreisläufen und „von der Natur der Natur“, meint die Diplom-Ökotrophologin Ulrike Gonder. Der Veganismus ist ihrer Ansicht nach eine Sackgasse.


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Wie streitbare Journalistin in der taz schreibt, ist einer der Denkfehler vieler Vegetarier die Annahme, die heute übliche agrarindustrielle Intensivmast sei die einzige Möglichkeit, Tiere zu halten. Ihre Kalkulationen zum Energieverbrauch, zum Kalorieneinsatz, zu den hungernden Menschen, basierten alle auf der Idee, dass Nutztiere Getreide benötigen und dass man mit diesem Getreide besser Menschen satt machen sollte.


Dabei würden sie vergessen, dass Rinder, Ziegen oder Schafe Weidetiere sind, die über Jahrmillionen nie in Nahrungskonkurrenz zum Menschen standen. Stattdessen würden sie die Zellulose der Gräser in für uns hochwertige Nahrung umwandeln, in Fleisch und Milch, in Eiweiß und Fett. Daher löse mehr Ackerbau anstelle der Tierhaltung weder das Welthungerproblem noch schone es die Umwelt, meint Gonder. Von den rund 5 Mrd. ha urbarem Land auf dieser Erde seien 3,4 Mrd. Weideland. Mehr als zwei Drittel der nutzbaren Flächen dienten also der Erzeugung tierischer Lebensmittel. Und das sei keineswegs Verschwendung, sondern eine ökologische Notwendigkeit. Diese Flächen seien für Ackerbau ungeeignet. Die einzige Möglichkeit, auf diesen Flächen nachhaltig Nahrung zu gewinnen, sei die Tierhaltung.


Auch Veganer essen Leben


„Ich esse nichts, was ein Gesicht oder eine Mutter hatte“, ist ein beliebter Satz unter Vegetariern. Doch er hinkt, so die Ökotrophologin weiter, weil alles, was lebt, eine Mutter hatte, auch Pflanzen. Sie fragt, ob Lebewesen, die uns nicht ähnlich sind, weniger fühlen und weniger schützenswert sind. „Wer zieht hier wo die Grenzen? Was ist mit den millionenfach im Boden lebenden Einzellern, Würmern und Bakterien, die durch den Anbau von Getreide- und Sojamonokulturen getötet werden? Zählen die nicht?“


Gonder stellt klar, dass auch Veganer irgendetwas essen müssen. Genau hier werde die Willkürlichkeit der Grenzziehung deutlich: „Wer jegliches Leben schützen will, wird verhungern. Das heißt andererseits: es gibt kein Essen, kein Leben ohne den Tod – es muss immer jemand sterben, damit ein anderer essen kann. Der Anbau von Getreide und Bohnen bildet da keine Ausnahme.“


Natürlich könne der Mensch auch ohne Fleisch überleben, doch eine rein pflanzliche Kost, wie sie Veganer als besonders gesund propagieren, liefere niemals alle Nährstoffe, schon gar nicht für Kinder oder Schwangere. Dass es dennoch Veganer gibt, die sich (noch) bester Gesundheit erfreuen, liegt nach Ansicht der Ernährungsberaterin daran, dass sie zu allermindest Vitamin-B12-Präparate einnehmen. (ad)

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