In Dithmarschen (SH) sind am 4. und 13. Mai erneut Schafe gerissen worden, dieses Mal in den Gemeinden Lehe, Elpersbüttel, Großenrade und Windbergen. Acht Schafe wurden getötet, sieben verletzt, von denen vier eingeschläfert werden mussten, berichtet die Brunsbütteler Zeitung. Die betroffenen Tierhalter befürchten nun, dass erneut ein Wolf an der Westküste unterwegs ist.
Alle Vorfälle habe der Rissgutachter des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements untersucht. Genetische Proben werden aktuell noch ausgewertet. Erst, wenn sich der Wolf als Täter bestätigt, haben die Tierhalter Chance auf Entschädigung.
Auch in Bad Wildbad (Kreis Calw) sind die Weidetierhalter nach dem Tod von 42 Schafen in Angst um ihre Tiere. Dazu erklärt Peter Kolb, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes (LBV): „Der Wolf ist ein Raubtier, das sich nicht wirksam von Weidetieren fernhalten lässt. Es ist zynisch, wenn der NABU immer wieder nur banale, oft realitätsfremde, wirtschaftlich nicht darstellbare Vorschläge zum Herdenschutz macht und auf die notwendige Entschädigung des Tierhalters aufmerksam macht. Bei den Naturschützern besteht offensichtlich keinerlei Verständnis für die wirklichen Ängste und Sorgen der Betroffenen.“
Krina: Wolf tötete Damwild im Gehege
Unterdessen wurde bekannt, dass für die 18 getöteten Stück Damwild in einem Gehege in Krina/Iden (Sachsen-Anhalt) tatsächlich ein Wolf verantwortlich ist. Das zeigt die Analyse der DNA-Probe von einer Bisswunde. Das Tier hatte Anfang April in zwei aufeinanderfolgenden Nächten im Gatter von Landwirt Uwe Ziesche zugeschlagen, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Dieser kann nun endlich beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) einen Schadensausgleich beantragen.
Der Krinaer Tierhalter zeigte sich erleichtert über diese Nachricht. Denn der Schaden in seinem Gehege sei beträchtlich gewesen. Unklar sei allerdings noch, wo der Wolf herkam. Die DNA-Probe habe nicht mehr ausgereicht, um das Individuum näher zu bestimmen. Damit bleibt offen, ob das Tier bereits woanders schon einmal in Erscheinung trat.
Uwe Ziesche jedenfalls hat die Sicherheitsvorkehrungen im Gatter erhöht. Am Außenzaun des Areals bei Krina hat er mögliche Schwachstellen beseitigt. Wo genau der Wolf den Zaun überwand, steht für den Krinaer aber nicht fest. An einer verdächtigen Untergrabungsstelle am Zaun habe er nicht durchkommen können, da ein Draht den Weg versperrt habe.
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Foto: Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg