Auf die steigende Anzahl von Diebstählen in den landwirtschaftlichen Betrieben hat der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Italiens, Coldiretti, aufmerksam gemacht. Der Verband beziffert die im vergangenen Jahr durch Diebstahl aufgetretenen Schäden auf rund 300 Mio Euro.
Gestohlen würden die unterschiedlichsten Maschinen und Erzeugnisse, beispielsweise Landmaschinen in der Lombardei und Emilia Romagna, Oliven und Spargel in Apulien, Mimosen in Ligurien, Bienenstöcke in Kampanien und der Lombardei, Zitronen in Sizilien und Baumschulerzeugnisse in der Toskana sowie Tiere landesweit.
Coldiretti-Präsident Roberto Moncalvo betonte, dass es um weitaus mehr als „einfache Hühnerdiebe“ gehe. Die Eskalation der kriminellen Phänomene beeinflusse den Sektor und schwäche das Sicherheitsempfinden auf dem Land. Die Auswirkungen seien weitaus dramatischer als bei städtischer Kriminalität, da im ländlichen Raum der Einfluss auf das soziale Gefüge und die Isolation der Betriebe stärker seien.
In diesem Zusammenhang kritisierte Moncalvo Einsparungen bei den Sicherheitsdiensten und Sicherheitskräften. Einige Landwirte organisierten bereits privat Nachtpatrouillen und Sicherheitsdienste. Der Verbandspräsident verwies auch auf neue technische Möglichkeiten, um die Diebstähle aufzuklären, so auf die Installation von GPS-Systemen an Traktoren und von an Polizeistationen angeschlossenen Alarmsystemen. Diese Maßnahmen könnten jedoch die notwendige Arbeit der Strafverfolgungsbehörden nur ergänzen und nicht ersetzen.