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Jungen Landwirten Zukunft sichern

Die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft hat die Zukunftsfragen der jungen Landwirte in den Fokus der Aussprache beim Treffen des Informellen EU-Agrarministerrat am Dienstag gestellt. Nur fünf bis sechs Prozent wird von unter 35jährigen bewirtschaftet, aber über ein Drittel der Landwirte sind über 65 Jahre alt

Lesezeit: 5 Minuten

Die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft hat die Zukunftsfragen der jungen Landwirte in den Fokus der Aussprache beim Treffen des Informellen EU-Agrarministerrat am Dienstag gestellt. Über 30 Prozent der in der europäischen Landwirtschaft tätigen Landwirte sind älter als 65 Jahre. Nur fünf bis sechs Prozent wird von unter 35jährigen bewirtschaftet nach Angaben des bulgarischen Agrarministers Rumen Porozhanov.

 

Von den 8,7 Millionen regelmäßig Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft sowie dem Fischereiwesen sind unter den EU-Staaten die meisten Beschäftigten mit 20 Prozent in Polen zu finden, gefolgt von 18,2 Prozent in Rumänien, laut Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat. Das Bundesstatistikamt weist für das Jahr 2017 im ersten Sektor (Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei) in der Bundesrepublik 1,4 Prozent der Erwerbstätigen aus.

 

Porozhanow: "GAP muss sich mit Zukunftsfragen der jungene Landwirte-Generation befassen"


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„Es ist eine Herausforderung für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) 2020 für die junge Generation die Agrarwirtschaft attraktiv zu halten. Der Generationswechsel müsse durch eine starke Stützung auf europäischer Ebene flankiert werden. Viele Mitgliedsstaaten hätten sich dieses Zukunftsthema bereits zu Eigen gemacht, sagte Porozhanov vor der Presse in Sofia.


Die Generationenfrage stelle eine der neun Prioritäten dar, die die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik Anfang des Monats vorgelegt habe. „Es wird keine Zustimmung von Seiten der EU-Kommission zur GAP geben ohne dieses Hauptziel im Auge zu behalten“, betonte EU-Agrarkommissar Phil Hogan.


Hogan: " Ohne Generationenerneuerung gibt es keine Konsens zur GAP"


Hogan kündigte an, dass die EU-Kommission neben dem Vorschlag, den jungen Landwirten in der EU zumindest 2 Prozent der Direktzahlungen in der kommenden Förderperiode 2020 bis 2027 zukommen zu lassen, weitere flankierenden Maßnahmen aus dem allgemeinen EU-Haushalt plane. Er denke hier insbesondere an Unterstützungsmaßnahmen aus Infrastrukturprojekten im Rahmen der Digitalisierung der Landwirtschaft.


Bei der Diskussion unter den EU-Agrarministern betonte der Landwirtschaftsstaatssekretär Hermann Onko Aeikens, dass der Generationswechsel in der Landwirtschaft in den deutschen Regionen bereits in vollem Gange sei. Der Anteil junger Landwirte liege in Deutschland über dem EU-Durschnitt. Es sei ein besonders Anliegen des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), attraktive Rahmenbedingungen für die nachwachsenden Generationen in den bäuerlichen Familien aber auch für den Neueinstieg in den Agrarsektor zu schaffen.


Österreichs Staatssekretär Markus Hopfner betonte, dass eine bessere Ausbildung die junge Generation fit für die Zukunft machen müsse. Das besondere Augenmerk Österreichs sei darauf gerichtet nicht nur beim Generationenwechsel innerhalb von Bauerfamilien den Zugang zu Land zu erleichtern, sondern auch Neueinsteigern den Weg in ein Berufsperspektive zu ebnen.


Auch der kroatische Staatssekretär Tugomir Majdak hob die Bedeutung einer guten Ausbildung hervor. Die spanische Delegation sprach sich für eine gezielte europäische Unterstützung von jungen Bäuerinnen und Bauern im Zuge der Digitalisierung ihre Betriebe und der Präzisionslandwirtschaft aus.


Die bulgarische EU-Ratspräsidenschaft hatte zur Behandlung des Themas den Nachwuchslandwirt und Vorsitzenden  Europäischen Rat der Junglandwirte (CEJA), The European Council of Young Farmers, Jannes Maes, eingeladen. Der 27jährige aus dem flämischen Aalter skizzierte den EU-Landwirtschaftsministern die Erwartungen der jungen Landwirte an die künftige EU-Agrarpolitik.


Jannes Maes: "Europas Politiker müssen Versprechen mit Leben erfüllen"


„Wir erwarten, dass die Versprechungen der europäischen Politiker, mehr für die jungen Landwirte in der EU tun zu wollen, nach 2020 auch in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.


Die Vorschläge des EU-Agrarkommissars wiesen positive Elemente auf. „Das Prinzip der Kappung halten wir Jungen Landwirte für ein gutes Instrument, vor allem für kleine und mittlere Betriebsgrößen. Bei der anstehenden Reform müsse allerdings noch mehr für die aktiven Landwirte erreicht werden. Die Kappungsgrenze ist als solches dabei von untergeordneter Bedeutung“, sagte der Jannes Maes auf Fragen von top agrar in Sofia.

 

Das Europäische Parlament macht sich ebenso für die Anliegen der jungen nachwachsenden Landwirte-Generation in der EU stark. In der jüngsten Plenarsitzung des Parlaments in Straßburg verabschiedete da Plenum mit großer Mehrheit den Bericht der italienischen Europaabgeordneten, Nicola Caputo, von der Fraktion der Sozialistischen Parteien (S&D)


Junge Landwirte stellen ein großes Potenzial für den Landwirtschaftssektor dar, da sie stärker an Innovation und Diversifizierung interessiert sind. Daher muss die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) eine starke und konkrete Politik zur Unterstützung ihrer Entwicklung in ganz Europa verkörpern.


Nur sechs Prozent der Landwirte in der EU sind jünger als 35 Jahre, während mehr als die Hälfte schon über 55 Jahre alt ist, gemäß dem Caputo-Bericht. Wir brauchen dringend einen Generationenwechsel. „Der Zugang zu Land und der Zugang zu Kapital erweisen sich als hohe Hürden für Junglandwirte in der EU, die ihr eigenes Geschäft im Landwirtschaftssektor starten wollten“. sagte Caputo nach der EP-Abstimmung Ende Mai.


Caputo: "Direktzahlungen von einer intensiveren Bewirtschaftungstätigkeit abhängig machen"


Zuallererst müsse das Programm zugunsten junger Landwirte im nächsten EU-Haushalt bestätigt und die Höchstfinanzierung auf über zwei Prozent angehoben werden. Das geltende System der Direktzahlungen sollte ebenfalls neubewertet werden, da es nur eine minimale aktive Nutzung der Fläche voraussetzt und Beihilfen vor allem auf der Grundlage des Besitzes von Agrarflächen zuteilt werden derzeit, heißt es im Caputo-Bericht.


Dies stelle derzeit für viele aktive Landwirte ein Anreiz dar, Agrarflächen im Eigentum zu halten, um weiterhin von Beihilfen zu profitieren. Dieses System ziehe nicht die bestmögliche Nutzung von Agrarflächen nach sich und behindere Junge Farmer und Neueinsteiger in der Landwirtschaftsbranche ausreichend über eigene Flächen zu verfügen.


„Wir empfehlen daher, die Direktzahlungen von einer intensiveren Bewirtschaftungstätigkeit abhängig zu machen und die Zahlung von Subventionen auf das Erreichen bestimmter gesellschaftspolitischer Ziele im Sinne von Umwelt- und Klimaschutz neu auszurichten“, so Caputo.

 

 

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