Die EU-Mitgliedstaaten sind sich über die Schaffung einer Kennzeichnung für den landwirtschaftlichen Ursprung von Milchprodukten uneins. Das zeigte sich beim jüngsten Treffen der hochrangigen Expertengruppe für den Milchsektor, das am Dienstag vergangener Woche stattfand. Während mehrere Mittelmeerstaaten auf die Notwendigkeit einer verpflichtenden Angabe pochten, sprachen sich andere EU-Länder dagegen aus.
Die Diskussion konzentrierte sich auf Fragen zur Qualität und Kennzeichnung sowie auf Möglichkeiten, die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors durch Innovation und Forschung zu steigern. Im Großen und Ganzen wird das gegenwärtige EU-Niveau des Ursprungsschutzes und der Angaben auf Milchprodukte als ausreichend bewertet. Unter anderem die Bundesrepublik verlangte jedoch weitergehende Maßnahmen bei Analogkäse. Die Bedeutung von Innovationen wurde ebenfalls allgemein unterstrichen und in einen Kontext mit Umweltschutz, Kosteneinsparungen und gestiegenen Verbrauchererwartungen gestellt.
Hinsichtlich der Möglichkeiten, Neuerungen im Rahmen der ländlichen Entwicklung zu fördern, mahnten einige Delegationen Verbesserungsmöglichkeiten an. Ferner wurde ein Bedarf nach mehr Kooperation in der Forschung und zum Austausch bester Praktiken gesehen. Alle Vorschläge gehen im Herbst an EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos, der dies in die Agrarreform einarbeiten will.