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Keine Lehren aus Pferdefleischskandal gezogen

Anfang 2013 empörten sich Millionen Verbraucher in Europa über als Rind deklariertes Pferdefleisch. Hunderte Tonnen hatten Händler umetikettiert und an die Lebensmittelindustrie verkauft. Doch was ist aus den Aktionsplänen und härteren Strafen geworden? Das Ergebnnis ist bestürzend, meint der Spiegel...

Lesezeit: 2 Minuten

Anfang 2013 empörten sich Millionen Verbraucher in Europa über als Rind deklariertes Pferdefleisch in Lasagne, Tortelloni, Döner oder Leberwurst. Hunderte Tonnen hatten Händler umetikettiert und an die Lebensmittelindustrie verkauft. Spiegel-Online fragt nun nach, was aus den von der Politik versprochenen Aktionsplänen geworden ist und ob die Verursacher jetzt härter bestraft werden.


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Die Hoffnung auf Lehren aus solch einem Skandal macht die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, bei der die Autoren nachfragen, direkt zunichte: "Heute gibt es nicht mehr Schutz als vor dem Skandal, weil viele der angekündigten Maßnahmen bis heute nicht umgesetzt sind", erklärt Foodwatch-Chef Thilo Bode.


So seien die Strafen für Lebensmittelbetrüger immer noch nicht angehoben. Eine bessere Kennzeichnung scheiterte an den hohen Kosten, das EU-weite Frühwarnsystem stecke noch in der Konzeptphase und bei der deutschen Meldepflicht gebe es kaum Fortschritte, heißt es. Und schließlich seien die Kontrollen weiter lückenhaft, wirft Nordrhein-Westfalens Agrarminister Johannes Remmel ein. In Großbritannien seien die Kennzeichnungsprüfungen aus Geldmangel nach dem Pferdefleischskandal sogar um rund 16 % zurückgegangen.


"Wir können nicht jeder Lasagne hinterherlaufen. Das System kann nicht ohne standardisierte Eigenkontrollen der Wirtschaft funktionieren", bedauert Remmel. Auf die dafür nötigen Vorschriften haben sich Bund und Länder allerdings noch nicht geeinigt.


Laut dem Spiegel haben sich auch in der Fleischindustrie viele Strukturen nur oberflächlich verändert. Der französische Handelsbetrieb Spanghero, der falsch deklariertes Fleisch an den Lasagne-Hersteller Comigel verkaufte, erklärte sich letztes Jahr für insolvent. Gründer Laurent Spanghero kaufte die Überreste dann aber für kleines Geld auf und führt die Firma unter dem Namen La Lauragaise fort. Und Abnehmer Comigel taufte sich in Cookup Solutions um und macht weiter Fertiggerichte. Über seine heutigen Kunden schweigt sich der Betrieb aus.


Europaweit läuft der Absatz von Lansagne und Co. Heute wieder wie eh und je. Viele Leute sind schnell in die alten Ernährungsmuster zurückgefallen. 2013 ist der Absatz von Tiefkühlfertiggerichten insgesamt sogar leicht gewachsen, bestätigt eine Konsumforscherin.





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