Bei der Abwasserreinigung in den kommunalen Kläranlagen von Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr rund 86 200 t Klärschlamm angefallen; das waren 4,6 % weniger als 2015. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, war die Ausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen weiterhin der wichtigste Entsorgungsweg.

Mit 55 300 t wurden knapp zwei Drittel des Klärschlamms zu Düngerzwecken auf den Äckern ausgebracht. Durch die im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphate hätten dadurch andere Düngemittel ersetzt werden können, erläuterten die Statistiker aus Bad Ems. Dabei unterliege die Ausbringung strengen gesetzlichen Regelungen, um eine Schädigung der Böden auszuschließen. Weitere 26 100 t Klärschlamm, das entsprach etwa 30 % der Gesamtmenge, wurden dem Landesamt zufolge thermisch verwertet, der Rest beispielsweise im Landschaftsbau oder in Vererdungsanlagen genutzt.

Dem Landesamt zufolge geht in Rheinland-Pfalz - gemessen am Bundesdurchschnitt - ein überdurchschnittlich hoher Anteil des Klärschlamms in die Landwirtschaft. Laut verfügbaren Daten wurden 2015 von den gut 1,8 Mio t Klärschlamm deutschlandweit nämlich nur 24 % auf die Felder ausgebracht, während das Gros von 64 % thermisch verwertet wurde. Aber auch in Rheinland-Pfalz gab und gibt es regional große Unterschiede. So setzen die kreisfreien Städte Mainz, Speyer und Zweibrücken allein auf die thermische Verwertung, während in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Südwestpfalz sowie der kreisfreien Stadt Pirmasens der Klärschlamm ausschließlich in der Landwirtschaft verwertet wird.