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ARD-Magazin Kontraste: Verband weist Kritik an Rinderexporten zurück

Eindeutige Falschaussagen im Beitrag „Tiertransporte ins Ausland - Gequält und eingepfercht mit amtlicher Genehmigung“ des ARD-Magazins „Kontraste“ hat der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) beklagt. „Ich bin erschrocken, dass solche Unterstellungen undifferenziert ausgestrahlt werden“, so die BRS-Geschäftsführerin.

Lesezeit: 3 Minuten

Eindeutige Falschaussagen im Beitrag „Tiertransporte ins Ausland - Gequält und eingepfercht mit amtlicher Genehmigung“ des ARD-Magazins „Kontraste“ hat der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) beklagt. So werde den am Export beteiligten Unternehmen vorgeworfen, dass Schlachtrinder als Zuchtrinder ausgewiesen würden, um im Ankunftsland direkt geschlachtet zu werden.


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„Diese Aussage ist falsch und fachlich unhaltbar“, betonte BRS-Geschäftsführerin Dr. Bianca Lind am vergangenen Freitag in Bonn mit Blick auf die am Tag zuvor ausgestrahlte Sendung. Zuchtrinder müssten vor der Ausfuhr in Drittländer in einer Veterinärquarantäne stehen, um auf bestimmte Rindererkrankungen untersucht zu werden.


Die Untersuchungsergebnisse würden den zuständigen Behörden vor dem Transport vorgelegt und von amtlicher Seite bestätigt. Die Kosten für den Ankauf von Zuchtrindern mit Zuchtbescheinigung, die Unterbringung in der Quarantäne und die Untersuchungskosten bedingten, dass Zuchtrinder wesentlich teurer seien als Schlachtrinder, erklärte Lind. Hinzu kämen die Kosten für den Transport und die Versorgung der Tiere sowie die Zollgebühren. Der Preis, den der Käufer für ein Zuchtrind im Drittland bezahle, liege somit auch bei guten Schlachtpreisen im Drittland über dem Erlös, wenn das Rind direkt der Schlachtung zugeführt würde.


„Ich bin erschrocken, dass diese Gegenüberstellung nicht gemacht wird und die Unterstellung undifferenziert ausgestrahlt wird“, so die BRS-Geschäftsführerin. In den von „Kontraste“ angesprochenen Ländern, insbesondere der Türkei, Russland, Marokko und Algerien, setzten die Regierungen auf die Weiterentwicklung ihrer Landwirtschaft.


Die pauschalisierende Behauptung, in Drittländern seien generell keine ausreichende Futtergrundlage und kein geeignetes Know-how vorhanden, „ist irreführend und diffamierend“, stellte Lind des Weiteren fest. Drittländer, in die Zuchtrinder exportiert würden, verfügten auch über Regionen, in denen Milchkühe gut und nachhaltig gehalten werden könnten.


„Es gibt sicherlich Punkte, die im Tiertransport noch verbessert werden können“, räumte Lind ein. Die Abschaffung aller Lebendtierexporte, wie im Beitrag gefordert, sei aber „unangebracht“, so Lind. Die Zuchtrinder kämen bei fachgerechter Umsetzung des Transports ohne Schäden bei den Kunden an und seien auch in der Regel über mehrere Abkalbungen auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu finden.


Klöckner: Tierschutz darf nicht an Grenzen enden


Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stellte nach Ausstrahlung klar, dass Tiere beim Transport nicht unnötig leiden dürfen. „Bilder von Rindern, die in LKW stundenlang ohne Wasser an Grenzübergängen stehen müssen, sind schwer zu ertragen und führen unsere EU-weiten Regelungen zum Schutz der Tiere ad absurdum“, sagte die CDU-Politikerin am Freitag und erinnerte daran, dass im EU-Recht klar geregelt ist, wie Tiere beim Transport per LKW versorgt werden müssen.


„Es ist genau festgelegt, wie oft und wie lange sie Ruhepausen bekommen. Ich bin froh über diesen hohen Standard.“ Sie ermahnte die Organisatoren und Transportunternehmen, verantwortlich für die Einhaltung dieser Regeln zu sein. Sie werde das Thema Tiertransporte in Nicht-EU-Staaten jetzt auch auf EU-Ebene thematisieren.


„Der Tierschutz darf nicht an Grenzen enden.“ Ziel sei die Revision der maßgeblichen Verordnung (EG) Nr. 1/2005. Die optimale und harmonisierte Anwendung der bestehenden Vorschriften soll Gegenstand der eingerichteten EU-Tierschutzplattform sein, für deren Schaffung sich Deutschland stark gemacht hatte. Jüngst hat die Kommission eine Plattform-Untergruppe Tiertransport eingerichtet. Deutschland ist durch das BMEL und das Friedrich Loeffler-Institut vertreten.

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