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Klima wandelt Landwirtschaft

Das Klima wandelt sich und auch die Landwirtschaft ist davon betroffen. Wie sich Landwirte dennoch darauf einstellen, um ihre Unternehmen klimaschonend und damit zukunftsrichtend aufzustellen, beleuchteten mehrere Vorträge und Poster kürzlich auf dem „Agrarforum“ des Fachbereiches Agrarwirtschaft der FH Südwestfalen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Klima wandelt sich und auch die Landwirtschaft ist davon betroffen. Wie sich Landwirte dennoch darauf einstellen, um ihre Unternehmen klimaschonend und damit zukunftsrichtend aufzustellen, beleuchteten mehrere Vorträge und Poster kürzlich auf dem „Agrarforum“ des Fachbereiches Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen.


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„Die Klimaveränderung findet regional sehr unterschiedlich statt“, erklärte Dr. Frank Wechsung vom Institut für Klimaforschung in Potsdam. „Das zeitweise und regionale Ausmaß des Klimawandels ist unsicher, Überraschungen sind immer möglich“, so Wechsung. Die Extremereignisse werden künftig zunehmen, Trockenperioden genauso wie Starkniederschläge.


Der Erwärmungstrend sei homogen und relativ stabil über Deutschland, wie Auswertungen über die letzten 50 Jahre ergaben. Im Sommer werde es künftig im Süden wärmer, im Winter dagegen im Norden. Die Niederschläge in Deutschland würden sich eher heterogen entwickeln. Trockener werde es im Osten Deutschlands. Im Süden nähmen die Niederschläge jedoch zu, erläuterte Wechsung.


„Bleibt die Erwärmung unter 2 °C, sind keine Ertragseinbußen bei Mais und Weizen in unseren Breiten zu erwarten“, beruhigt Wechsung. Aufgrund der Erwärmung würden jedoch mehr Insekten auftreten. Dauerten die hohen Temperaturen länger an, bildeten diesen auch mehr Generationen. Auch das Risiko von Pilzkrankheiten steige. „Landwirte können sich durch die gute fachliche Praxis für den Klimawandel wappnen“, empfiehlt Wechsung. Genaue Beobachtung und gezielter Pflanzenschutz seien ebenso wichtig wie die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, ein betriebsinterner Risikoausgleich und das Erhalten alter Wasserrechte für die Beregnung von Ackerflächen.


„Auf jeden Fall müssen wir die Bodenbearbeitung anpassen“, rät Philipp Horsch von der Firma Horsch. Die Strategie müsse sein, CO2einzusparen. Durch die Kombination verschiedener Arbeitsgängen wie Bodenbearbeitung und Düngung oder Bodenbearbeitung und Saat könne man nicht nur Bodenbearbeitungsgänge sinnvoll reduzieren, sondern auch CO2-Emissionen. Künftig solle die Nährstoffversorgung der Kulturen noch effizienter ausgerichtet werden, fordert Horsch. Eine schnelle, gleichmäßige Bestandsetablierung sei dafür notwendig.


Ebenso plädierte er für vielfältigere Fruchtfolgen, die auch durch die tendenziell früheren Ernten in Deutschland künftig möglich seien. Humus im Boden aufzubauen sei dabei enorm wichtig. Dafür sei ein Stickstoffüberschuss im Boden notwendig. Um dies und gleichzeitig eine möglichst permanenten Bodenbedeckung umzusetzen, empfiehlt der Landtechnik-Experte den „intelligenten“ Anbau von Zwischen- und Begleitfrüchten, Streifenbewirtschaftungsverfahren und Direktsaat. In Frankreich würden diese Verfahren bereits erfolgreich getestet.


Wenn die Fruchtfolge erweitert oder die Bodenbearbeitung eingeschränkt wird, müsste nicht zwangsläufig die N-Bilanz darunter leiden, erklärte Prof. Dr. Bernhard Carl Schäfer von der Fachhochschule Südwestfalen. Wie sich klimaschädliche Emissionen und die Auswirkung des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion minimieren lassen, wird derzeit in dem sechsjährigen Forschungsprojekt „Klimaanpassungsstrategien im Pflanzenbau“ u. a. an der Fachhochschule Südwestfalen untersucht. Zwei Betriebe, ein Marktfruchtbetrieb und ein viehhaltender Betrieb mit Biogasanlage, werden einem „Optimierten Klimabetrieb“ gegenübergestellt.


Geforscht werde auf den je 200 ha-großen, konventionellen Betrieben in Soest und Braunschweig, berichtete Schäfer. Der optimierte Betrieb zeichnet sich durch eine achtgliedrige Fruchtfolge mit reduzierter, nicht wendender Bodenbearbeitung aus. Gerade die Novelle der Düngeverordnung verschärfe die Nährstoffproblematik und verschiebe die Ausbringung in das Frühjahr. Auf die Nmin-Mengen im Herbst habe die Betriebsform keinen Einfluss, so Schäfer. Aber der Optimierte Betrieb eröffne mehr Spielräume für eine effiziente Düngung.


Auch die Tragfähigkeit der Böden im Frühjahr sei wegen der pfluglosen Bearbeitung besser. „Jedes Jahr hat Gewinner und Verlierer. Eine vielfältige Fruchtfolge bedeutet für jeden Betrieb eine Risikominimierung“, resümierte Schäfer.

 

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