Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Klimawandel sorgt für Wohlstandsverluste des Agrarsektors

Verbraucher werden weltweit unter dem Strich bedingt durch den Klimawandel auf längere Sicht mehr Geld für Lebensmittel ausgeben müssen.

Lesezeit: 3 Minuten

Verbraucher werden weltweit unter dem Strich bedingt durch den Klimawandel auf längere Sicht mehr Geld für Lebensmittel ausgeben müssen. Wie aus einer aktuellen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hervorgeht, werden die zusätzlichen Kosten der Konsumenten dabei voraussichtlich die Gewinne der Produzenten übersteigen, so dass bis zum Ende des Jahrhunderts mit wachsenden Nettoverlusten im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor zu rechnen ist.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Bei einer restriktiven Handelspolitik könnten die ökonomischen Verluste der Landwirtschaft nach Berechnungen der Klimaforscher auf etwa 0,8 % des globalen Bruttoinlandsproduktes steigen, was einer Summe von 2 500 Mrd $ (2 205 Mrd Euro) entspräche. Vergleichsweise höher fielen die Einbußen in Regionen mit begrenztem Zugang zu landwirtschaftlichen Ressourcen im Hinblick auf die steigende Nachfrage aus, beispielsweise im Mittleren Osten, Afrika oder Indien.


Im Gegensatz dazu könnte ein freier Handel von landwirtschaftlichen Gütern die finanziellen Schäden global um 65 % auf 0,3 % des Bruttoinlandsproduktes drücken. „Sowohl die globale Erwärmung als auch der freie Handel begünstigen nördliche Regionen wie Europa oder die USA, denn die Gewinne der Produzenten steigen durch die Verschiebung von Handelsmustern Richtung Norden an“, erklärte der Ko-Autor der Studie, Dr. Alexander Popp.


Gleichzeitig hätten Regionen wie Afrika oder Indien aber durch eine Liberalisierung ihrer Nahrungsmittelmärkte theoretisch die Möglichkeit, ihre klimabezogenen Schäden zu halbieren. Unabhängig von Annahmen zum globalen Handel werde der Klimawandel die Ernten in vielen Regionen der Welt beeinträchtigen. Gleichzeitig sei es riskant, als Reaktion darauf die Produktion zu intensivieren oder diese auf bislang nicht bewirtschaftete Flächen auszuweiten. Das könnte zu steigenden Treibhausgasemissionen führen, was wieder den Druck auf die Landwirtschaft im Klimawandel erhöhen würde.


Wachsendes Risiko von Nahrungsmangel


Aus einem klimawandelbedingten Anstieg der Nahrungsmittelpreise resultiert nach Einschätzung der Forscher indes nicht nur, dass die Haushalte mehr für ihren Konsum bezahlen müssen, sondern auch ein steigendes Risiko von Nahrungsmittelknappheit und Mangelernährung.


„Die Begrenzung des Klimawandels ist der beste Weg, um diese Risiken zu vermeiden. Lassen sich bestimmte Folgen jedoch nicht mehr vermeiden, dann kann ein offenes und breit gefächertes Handelssystem eine wichtige Anpassungsoption sein“, so der Leiter des Forschungsbereichs Klimawirkung und Vulnerabilität, Prof. Hermann Lotze-Campen. Handel könne auf Veränderungen der globalen Muster von landwirtschaftlicher Produktivität reagieren und so niedrigere Produktionskosten und höhere Nahrungsmittelsicherheit ermöglichen.


Der Klimawandel übt als Risikomultiplikator nach Darstellung von Lotze-Campen auch weiteren Druck auf die Kluft zwischen industrialisierten und Entwicklungsländern aus. Würden Handelsbarrieren heruntergeschraubt, müsse das deshalb parallel mit entsprechenden Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und zur Etablierung sozialer Sicherheitsnetze einhergehen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.