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Klöckner kritisiert Verteidigungshaltung der Bauern und deren "Weiter so"

Mehr Offenheit gegenüber ihren Kritikern erwartet Agrarministerin Julia Klöckner von der Landwirtschaft. „Es ist nicht alles falsch, sachfremd oder überzogen, was an die Landwirtschaft heute herangetragen wird“, sagte Klöckner. Die Branche müsse „raus aus der Verteidigungshaltung“ und sich einbringen in die Diskussion.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr Offenheit gegenüber ihren Kritikern erwartet Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der Landwirtschaft. „Es ist nicht alles falsch, sachfremd oder überzogen, was an die Landwirtschaft heute herangetragen wird“, sagte Klöckner. Die Branche müsse „raus aus der Verteidigungshaltung“ und sich einbringen in die Diskussion um eine zukunftsgerichtete Agrarpolitik.


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Landwirtschaft dürfe nicht nur unter sich stattfinden, mahnte die CDU-Politikerin. Stattdessen müsse sie „erklären, sich öffnen, diskutieren und akzeptieren, dass manche gängige Praxis gerade in der Tierhaltung nicht mehr den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht“.


Insbesondere in diesem Bereich hält die Ministerin der Landwirtschaft gravierende Versäumnisse vor. Man müsse erkennen, dass Praktiken, „die vielleicht zwar den Vorschriften und Ausnahmegenehmigungen genügen“, in Frage gestellt würden. Als Beispiele nannte sie das Töten männlicher Küken, das Schwänzekupieren und das Schnäbelkürzen. „Demonstrative Verteidigungshaltung bringt hier keinen weiter“, warnte Klöckner. Nicht zuletzt in der Auseinandersetzung um die Tierhaltung sei Differenzierung angesagt, denn, so die Ministerin, „klein ist nicht immer gleich besser, groß auch nicht“.

 

Landwirtschaft versteckt sich hinter tradierten Bildern


Für die zunehmende Entfremdung in Teilen der Gesellschaft von der Landwirtschaft macht Klöckner die Branche selbst verantwortlich. Sie habe es über viele Jahre nicht geschafft, „selbst mutig, mit Leidenschaft, mit Überzeugung ein modernes Bild der Landwirtschaft zu zeichnen“.


Stattdessen habe man sich hinter tradierten Bildern versteckt. Umso mehr gelte es jetzt zu vermitteln, dass Technik auch in der Landwirtschaft für Sicherheit und Innovationen stehe. „Landwirtschaft ist heute Hightech“, so die Ministerin. Stichworte dafür seien GPS, Drohne, Traktor mit präziser digitaler Technik und Roboter im Stall.


Einen Schlüssel für die weitere Entwicklung der Agrarwirtschaft in den kommenden Jahren sieht Klöckner insbesondere in der Digitalisierung. Sie biete Instrumente für mehr Tierwohl, mehr Nachhaltigkeit und mehr Transparenz. Gleichzeitig ermögliche sie eine Stärkung von Regionalität ebenso wie eine verantwortungsvolle Internationalisierung.

 

Zielkonflikte deutlich machen


Als ihr Leitbild für eine zukunftsfähige Agrarpolitik skizzierte Klöckner eine Landwirtschaft, die wirtschaftlich ist und technische Entwicklungen nutzt. Diese müsse zugleich ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen zeigen sowie tiergerecht und nachhaltig sein. Schließlich müsse die Landwirtschaft zur Attraktivität ländlicher Regionen beitragen.


Zudem müsse den Akteuren klar sein, dass Wertschätzung keine Einbahnstraße sei: „Landwirtschaft muss auch Wertschätzung entgegenbringen, den Verbrauchern, den Kunden.“ Daher müsse Landwirtschaft auch wertschätzend sein. Für ihre Agrarpolitik zieht die Ministerin daraus den Schluss, dass sie die Anliegen der Konsumenten ebenso ernst nimmt wie die der Landwirte.


Wichtig sei, dass Landwirtschaft Zielkonflikte adressiere, etwa zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Tierwohl, Erntesicherung und Pflanzenschutzmittelreduktion, Umweltschutz und Tierwohl oder auch der Entwicklung neuer, klimastressresistenterer Pflanzen und den Folgen der gesellschaftlichen Ablehnung dieser Techniken.


Für die Zukunft erteilte Klöckner sowohl einem „schlichten Weiter so“ als auch einer „eruptiven Agrarwende“ eine Absage. Gefragt sei vielmehr eine stetige Entwicklung „mit all der Komplexität, die unsere Landwirtschaft ausmacht“.

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