Jedes Jahr prüfen die Amtstierärzte der rheinland-pfälzischen Kommunen stichprobenartig, ob bei den Tiertransporten in Rheinland-Pfalz die Vorgaben des Tierschutzes eingehalten werden. Bei 1.092 Kontrollen im Jahr 2017 haben die Amtstierärzte fast 900 Fahrzeuge und etwa 1.400 Begleitpapiere überprüft, teilt das Agrarministerium aus Mainz jetzt mit.
In den Fahrzeugen wurden über 180.000 Tiere, vor allem Schweine, Geflügel und Rinder, transportiert. Bei 62 durchgeführten Kontrollen haben die Amtstierärzte Verstöße festgestellt, 38 davon am Versandort oder nach dem Ausladen am Schlachtbetrieb, 24 bei Kontrollen während des Transports.
Bei 39 beanstandeten Schweinetransporten haben die Amtstierärzte häufig die Ladedichte oder die Anbindung der Tiere beanstandet. Bei zehn Transporten wurden nicht transportfähige Tiere vorgefunden. In drei Fällen wurde ein tierschutzwidriger grober Umgang mit Tieren, in einem weiteren Fall eine unzureichende Belüftung festgestellt.
Die Beförderungsdauer und die Transportfähigkeit der Tiere waren häufig bei Rinder- und Geflügeltransporten zu bemängeln. Es wurden 28 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet sowie 22 Belehrungen und vier Anordnungen ausgesprochen. In einem Fall wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Höfken fordert verschärfte Gesetze
Besorgniserregend sind nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken vor allem Langzeittransporte bei Hitzeperioden in Drittländer. Lange Wartezeiten an den Außengrenzen der EU, verbunden mit einer häufig unzureichenden Versorgung mit Wasser und Futter, führten zu tierschutzwidrigen Zuständen, sagte sie am Montag.
Aber auch der Weitertransport im Drittland könne sehr belastend sein. „Zum Schutz der Tiere muss sich der Bund dringend für eine Verschärfung der EU-Transportverordnung einsetzen. Wir können nicht hinnehmen, dass beispielsweise Rinder bis zu 29 Stunden ohne ein Abladen quer durch Europa transportiert werden dürfen – und das bei einer Transporttemperatur von bis zu 35 Grad Celsius. Sowohl die Transportbedingungen, die Transportdauer als auch die maximale Transporttemperatur müssen schnellstmöglich verbessert beziehungsweise gesenkt werden“, forderte Höfken.