Die Leibniz-Gemeinschaft fördert von 2017-2019 ein Forschungsprojekt über internationale Großlandwirtschaft mit insgesamt 832.516 Euro. Die Leitung übernimmt das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) mit Sitz in Halle (Saale). Im Rahmen des Projekts soll ein internationales Kompetenzzentrum für großbetriebliche Landwirtschaft aufgebaut werden.
Mit internationalen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft will das Team um IAMO-Wissenschaftler Dr. Taras Gagalyuk das Aufkommen, das Management sowie die ökonomischen und gesellschaftlichen Effekte sogenannter Agroholdings untersuchen. Unter Agroholdings versteht man vertikal und/oder horizontal integrierte Konzerne, in denen eine gewisse Anzahl von Tochterunternehmen Landwirtschaft betreiben. Aufgrund der fortschreitenden Konsolidierung der Landwirtschaft insbesondere in Mittel- und Osteuropa, Zentralasien und Lateinamerika werden Agroholdings dort immer bedeutsamer, aber auch in Australien, den USA und teilweise in Westeuropa finden sich solche Unternehmensstrukturen.
"Neben wirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, die mit solchen großbetrieblichen Strukturen einhergehen, sind auch gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen zu berücksichtigen", so Dr. Taras Gagalyuk, "und all dieses wollen wir im internationalen Vergleich und interdisziplinär untersuchen."
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen im zweiten Schritt dann über eine interaktive Online-Datenplattform Fachleuten und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Geplant ist, dass die Plattform darüber hinaus weltweit erschienene Publikationen, Informationsmaterialien und Datensammlungen zur großbetrieblichen Landwirtschaft sammelt und zugänglich macht. Weitere Informationen: www.iamo.de/lascala .