Hermann-Josef Schulze-Zumloh ist Landwirt in Warendorf. Er hält die Bauernregel-Kampagne von Umweltmisterin Hendricks für "eines Umweltministeriums nicht würdig". "Sie gibt uns damit zum Abschuss frei", sagte er am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Die Landwirte müssten auf veränderte Umweltbedingungen reagieren. Man könne nicht so tun, als fände Landwirtschaft am Reißbrett statt.
Das Problem sei, dass die Bauern zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium stünden, zwischen Wirtschaft und Umweltschutz. Da beide von unterschiedlichen Parteien geführt werden, gebe es laufend Reibereien, "Verlierer sind wir alle", so Schulze-Zumloh.
Ministerin Hendricks wolle ja mit den Bauern diskutieren, aber so pauschal über eine Plakatkampagne könne das nicht funktionieren. "Das ist schon gewöhnungsbedürftig. Man muss Kompromisse machen, nur vertröstet sich zuletzt immer auf weitere Tische." Es geht nicht voran bei der Umsetzung der Ziele, die alle wollen. Die Bauern würden ihre Herausforderungen kennen und sich verändern. Die Bürger würden dagegen denken, die Bauern wollten das aussitzen.
Dabei halten sich die Bauern nur an geltendes Recht und warten genauso, dass endlich eine neue Düngeverordnung beschlossen wird oder dass sich Deutschland mal bei der EU zum Thema Glyphosat positioniert. "Man muss eine Meinung haben, gerade Deutschland", kritisiert der Landwirt.
Hier das ganze Gespräch: