Für die französische Regierung sind Instrumente zum Krisenmanagement das wichtigste Detail einer zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Wie es in einem Brief an die Kommission heißt, soll für die Bewältigung von Krisen künftig eine reformierte finanzielle Reserve bereitstehen, die mehrjährig angelegt werden soll.
In der Ernährungssicherheit und der Ernährungssouveränität sieht Paris die zentralen Herausforderungen für die künftige GAP, die außerdem die Mitgliedstaaten bei der Bewältigung von ökologischen und klimatischen Herausforderungen unterstützen soll. Die französische Regierung bekennt sich zudem ausdrücklich zu einer europäischen Finanzierung der Einkommenssicherung für die Landwirte.
Zugleich will Paris die Regelungen zur europäischen Agrar- und Kohäsionspolitik „tiefgreifend reformieren“, um besser auf „aktuelle Herausforderungen“ reagieren zu können. Zu diesen zählen dem Papier zufolge neben der Außen- und Sicherheitspolitik auch Fragen der Migration, der Digitalisierung und der Energiewende. Klargestellt wird dabei, dass die Europäische Union an 27 Mitglieder nicht das auszahlen könne, was bislang durch 28 Staaten finanziert worden sei.
In den französischen Medien wird das Papier als Hinweis auf einen grundlegenden Strategiewechsel der Regierung gewertet, die damit der GAP - anders als in den Jahren zuvor - nicht mehr die höchste Priorität einräume. Als Beleg führen die Analysten neben den Reformplänen insbesondere den vergleichsweise geringen Raum an, der in dem Papier der GAP eingeräumt wird.