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Kritik an Klöckners Amt als Bierbotschafterin

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist zugleich „Botschafterin des Bieres“ im Auftrag des Deutschen Brauerbundes. Eine „gefährliche Nähe zwischen Politik und Wirtschaft, die Verbraucherinteressen schadet“, findet Martin Rücker, Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist zugleich „Botschafterin des Bieres“ im Auftrag des Deutschen Brauerbundes. Eine „gefährliche Nähe zwischen Politik und Wirtschaft, die Verbraucherinteressen schadet“, findet Martin Rücker, Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland. Er wundert sich, dass sich niemand darüber aufregt, sei die Ministerin doch für die Regulierung der Brauereibranche zuständig.


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Wie Rücker in einem Kommentar schreibt, handele Klöckner hier nicht neutral, sondern betreibe gänzlich undiplomatisch Lobbyarbeit. Die Politikerin sei jetzt für ein Jahr lang so etwas wie das „Werbemaskottchen der Bierindustrie“. Damit sei nicht zu erwarten, dass es unter ihrer Regierung eine präzisere Kennzeichnung „alkoholfreier Biere“ oder Maßnahmen gegen Glyphosat in Bier geben wird.


Laut Rücker habe das Amt jedoch schon Tradition, so waren auch die früheren Agrarminister Christian Schmidt und Ilse Aigner Bierbotschafter des Verbandes, den der frühere BMEL-Pressesprecher Holger Eichele führt. „Offenbar ist eine Gewöhnung eingetreten an die unverhohlene Nähe zwischen Abgeordneten oder Ministern auf der einen, Unternehmen und Wirtschaftsverbänden auf der anderen Seite. Minister agieren nicht nur im Interesse der Konzerne – sie lassen sich auch noch ganz offiziell und öffentlich ernennen“, ärgert sich der Foodwatch-Geschäftsführer weiter.


Er meint, dass es nur wenige Bereiche gibt, in denen Politik und Wirtschaft so eng verflochten sind wie im Landwirtschafts- und Ernährungssektor. Beispielhaft erwähnt der Verbraucherschützer in seinem Kommentar Agrarpolitiker, die vor oder nach ihrer Amtszeit bei Pflanzenschutzfirmen oder der Zuckerindustrie gearbeitet haben.


Ohnehin seien zahlreiche Abgeordnete im zuständigen Bundestagsausschuss neben ihrem Mandat hauptberuflich Landwirte und oft auch gleich noch Bauernverbandsfunktionäre. „Sie lobbyieren für ihre eigenen Interessen und stimmen dann auch noch darüber ab“, prangert Rücker an.


Hintergrund: Klöckner neue „Botschafterin des Bieres“


Auf dem Deutschen Brauertag im Juni in Berlin wurde Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von den deutschen Brauern mit dem Ehrentitel ausgezeichnet. Der bisherige Botschafter, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, übergab das Amt vor 500 Gästen in der Landesvertretung Baden-Württembergs an seine Nachfolgerin.


Klöckner sagte mit Blick auf die Auszeichnung: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mich als Rheinland-Pfälzerin dem Wein besonders verbunden fühle. Doch wenn es irgendwo in der Welt um gutes Bier geht, fällt ganz schnell das Wort Deutschland. Auch deswegen ist es mir eine große Ehre, neue Botschafterin unseres deutschen Bieres zu sein. Bierbrauen ist ehrliches Handwerk und trägt zur Kulturpflege bei. Maßvoll konsumiert steht Bier für Lebensfreude und Genuss. Es ist Teil der deutschen Tradition. Ich persönlich verbinde Bier mit neuen Begegnungen, alten Freunden und gemeinsamen Erinnerungen. Bier ist außerdem ein wichtiges Produkt für die Landwirtschaft. Die Gersten-, Weizen- und Hopfenfelder prägen unsere Kulturlandschaft seit Jahrhunderten. Mehr als 1.500 deutsche Brauereien sind gerade für den ländlichen Raum wichtig. Sie tragen zum Erhalt tausender Arbeitsplätze bei. Ich freue mich auf dieses Amt.“ 


„Julia Klöckner ist der Landwirtschaft seit jeher verbunden“, sagte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Jörg Lehmann. Aufgewachsen in einer Winzerfamilie in Rheinland-Pfalz, habe Klöckner sich seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn mit großem Engagement den Themen Umwelt, Landwirtschaft und Regionalität gewidmet. „Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen und der Erhalt der Vielfalt – das ist Winzern wie Brauern wichtig und sollte auch künftig ein zentrales Anliegen der Politik bleiben“, sagte Lehmann. Er würdigte überdies den Einsatz Klöckners für Mittelstand und Handwerk, die eine tragende Säule der Wirtschaft seien.

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