Obwohl alle Schäfer gleichermaßen von der Ausbreitung des Wolfes betroffen sind, geht bei den Vorstellungen zum Schutz der Nutztiere inzwischen ein tiefer Graben durch den Berufsstand.
Der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Dr. Jürgen Lückhoff, distanzierte sich scharf vom Vorsitzenden des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS), Wendelin Schmücker, der Ende August öffentlichkeitswirksam bei der Stadt Winsen (Luhe) einen Antrag auf Schusswaffenerlaubnis gestellt hatte. Eine Zusammenarbeit mit dem Förderverein habe die VDL bereits Ende Juli bis auf weiteres aus verschiedenen Gründen eingestellt, betonte Lückhoff.
Nach seinen Worten sind die Probleme beim Schutz der Weidetiere vor dem Wolf nicht mit „Wild-West-Methoden“ zu lösen. Notwendig seien vielmehr die Einführung einer Obergrenze für den Wolf in Deutschland, die sofortige Entnahme auffälliger Tiere und eine ausreichende Unterstützung der Schafhalter bei Präventionsmaßnahmen und Entschädigung.
Erneut forderte Lückhoff die Bundesregierung auf, endlich die Koalitionsvereinbarung zum Wolf umzusetzen und den Antrag der Schweiz zur „Berner Konvention“ zu unterstützen, mit dem der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ in „geschützt“ geändert werden soll.