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Landwirte und Hilfsorganisationen diskutierten mit Schmidt

Wenn es um die globale Ernährungssicherung geht, kommt den Landwirten eine Schlüsselrolle zu. Doch wie können sie dieser Verantwortung gerecht werden, was erwarten Politik, Wissenschaft, Kirche und Verbraucher?

Lesezeit: 4 Minuten

Wenn es um die globale Ernährungssicherung geht, kommt den Landwirten eine Schlüsselrolle zu. Doch wie können sie dieser Verantwortung gerecht werden, was erwarten Politik, Wissenschaft, Kirche und Verbraucher?

 

Fragen wie diesen stellten sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU (AGL) sowie namhafte Politiker, Wissenschaftler und Kirchenvertreter bei der jüngsten AGL-Landesversammlung in Augsburg.

 

„Die Herausforderungen sind gewaltig“, urteilte die AGL-Landesvorsitzende Marlene Mortler in ihrer Begrüßung der rund 160 Gäste unter Verweis auf den jüngsten Welthunger-Index. „Selbst im 21. Jahrhundert mit all seinem technischen Fortschritt sind weltweit noch immer etwa 805 Millionen Menschen chronisch unterernährt. Das sind zwar weniger als 2013, aber noch immer viel zu viele“, befand Mortler zum Beginn der Diskussion.

 

Auf dem Podium: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Willi Kampmann vom Deutscher Bauernverband (DBV) sowie Dr. Bernd Bornhorst vom bischöflichen Hilfswerk Misereor und Dr. Jürgen Bergmann von Mission EineWelt der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern.


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Technik und Ausbildung wichtig


„Für manche Kleinbauern in Entwicklungsländern sind Ochs und Holzpflug gerade richtig und der Traktor erst eine Zukunftsvision für die Enkel“, urteilte Entwicklungshilfeexperte Bornhorst mit Blick auf die Frage der Technologisierung der Landwirtschaft. Kampmann hob die Bedeutung der Ausbildung hervor: „Es kommt auf gute Bildung der Menschen vor Ort an. Niemandem hilft die modernste Technik, wenn er nicht weiß, wie diese anzuwenden ist.“ Zudem sei die Organisation der Bauern entscheidend, sie müssten mit einer politischen Stimme sprechen, um wirkungsvoll auf die politischen Rahmenbedingungen einzuwirken.

 

Hier setzte auch Bundesminister Schmidt an. Er bezeichnete eine gute Regierungsführung vor Ort als essentiell. Die Leitlinien der FAO sollen helfen, in den betroffenen Ländern die politischen Rahmenbedingungen nachhaltig zu ändern.


Streitpunkt Agrarexporte


Herrschte bei Themen wie Technologie, Bildung und Regierungsführung zur Bekämpfung von Hunger größtenteils Einigkeit, wurde bei Fragen nach Agrarexporten und Produktionssteigerungen klar: Hier gehen die Meinungen auseinander. „Flächendeckende Soja-Felder in Südamerika sind sowohl für die Umwelt, als auch für die Bauern vor Ort schlecht. Produkte werden mithilfe von importierten Futtermitteln erzeugt, der Überschuss wiederrum exportiert, am Ende wirkt es sich oft schädlich auf die heimischen Strukturen in den Entwicklungsländern aus“, kritisierte Dr. Bergmann.

 

Für Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hingegen sind Agrarexporte Bestandteil unserer arbeitsteiligen Weltwirtschaft. In seiner Grundsatzrede thematisierte er die derzeit großen Herausforderungen der Agrarpolitik: Wie geht es weiter bei der Düngeverordnung, warum ist Tierwohl der erste Schlüssel für mehr Akzeptanz der Landwirtschaft in der Bevölkerung, wie können Landwirte den Dumpingpreisen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) standhalten?


Düngeverordnung muss auf den Prüfstand


Gute Aussichten gab Schmidt für die Verhandlungen zur Düngeverordnung. „Die Düngeverordnung muss noch einmal auf den Prüfstand und muss umsetzbar bleiben“, sagte er den anwesenden Landwirten. „Wir wollen die Landwirte nicht überbelasten, müssen aber auch die Forderungen der EU-Kommission sehen. Es wird keine starren und pauschalen Obergrenzen für die Aufbringung von Düngemitteln geben, ebenso wenig wie starre Fristen. Wir wollen künftig für die Ausbringung von Dünger im Herbst die Kernsperrfrist auf Ackerland flexibilisieren“, berichtete der Minister und traf damit den Nerv der AGL-Mitglieder. Diese brachten die Position in einem offiziellen Beschluss auf den Punkt.


Initiative Tierwohl soll Ansehen verbessern


Ebenfalls auf der Agenda der AGL-Mitglieder: Das Thema Tierhaltung. „68 Prozent der Deutschen vermuten, dass es viele Missstände in der Tierhaltung gibt“, führte Schmidt zu diesem Punkt aus. Mit der Tierwohlinitiative wolle er eine Verschlechterung des Ansehens verhindern. Wichtig sei ihm, das „Prinzip der verbindlichen Freiwilligkeit“. Er wolle damit der Branche die Chance geben, selbst Veränderungen in die Tat umzusetzen. Schmidt: „Mit der Tierwohlinitiative bauen wir Brücken, wo die Grünen ideologische Gräben ausheben. Wir werden helfen, gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen und am Markt zu bestehen“.

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