Die Landwirte haben ein großes Augenmerk auf die heimische Tierwelt und unterstützen sie durch verschiedene Maßnahmen wie etwa das Anlegen von Lerchenfenstern oder Blühstreifen, das Aufstellen von Insekten- und Fledermaushotels oder Nisthilfen für Rauchschwalben. "Wir Landwirte machen uns stark für die Vielfalt der Arten vor Ort und freuen uns, wenn wir auf unseren Feldern und Höfen den Tieren ein zu Hause bieten“, macht Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, das Anliegen der Landwirte deutlich.
Vor diesem Hintergrund trafen sich jetzt Münsteraner Landwirte mit Vertretern des NABU, der Landwirtschaftskammer, der Stadt Münster und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, um sich verstärkt auch dem Schutz des heimischen Kiebitzes zu widmen. In diesen Tagen kehren die Kiebitze aus ihren Überwinterungsgebieten in West- und Südeuropa zurück ins Münsterland. Damit beginnt für die Vögel auch die Suche nach geeigneten Brutplätzen.
Anders als die meisten Vögel bauen Kiebitze ihre Nester auf dem Boden. Besonders beliebte Nistplätze sind dabei Ackerflächen, auch im Stadtgebiet Münster. Attraktiv sind für die Vögel Flächen, die möglichst frei von Pflanzen und Bewuchs sind. Durch geeignete Schutzmaßnahmen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den Tieren auf landwirtschaftlichen Böden Brutplätze zur Verfügung zu stellen.
„Fast 120 Brutpaare gibt es noch in Münster. Die Markierung von Nestern ist ein ganz wesentlicher Aspekt zu deren Schutz und ein wichtiger Bestandteil, um den Rückgang der Kiebitz-Bestände zu stoppen. Künftig wollen wir uns noch verstärkt der Nahrungssicherung für die Jungvögel widmen, hier sind von Landwirten angelegte Blühstreifen sehr hilfreich“, so Kristian Mantel von der NABU Naturschutzstation.
Wenn ab die Brutsaison beginnt, bieten viele Ackerflächen dem Kiebitz gute Brutbedingungen. „Kiebitze sind übrigens standorttreu: Zum Brüten kehren sie gerne dorthin zurück, wo sie selbst geschlüpft sind. Durch die genannten Maßnahmen schützen die Landwirte nicht einfach nur einen Vogel, sondern auch einen echten Münsteraner“, weiß Steffen Hogeback von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft.