Im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft verfügen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe über Pachtflächen. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, wirtschafteten im Jahr 2010 fast 80 % der circa 36 000 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen nicht nur auf eigenen, sondern auch auf zugepachteten Flächen.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW erhöhte sich die gesamte Pachtfläche seit 1971 um rund 190 000 ha auf rund 799 000 ha. Die Pachtfläche insgesamt hat sich damit von 1971 bis 2003 um 34 % erhöht. Mit 54,6 % (1971: 34,6 %) ist der Anteil der Pachtflächen höher als der des eigenen Landes.
Aus den vorliegenden Daten ergibt sich je Betrieb eine durchschnittliche Pachtfläche von 4,4 ha im Jahre 1971, während sie im Jahre 2010 auf 28,7 ha angestiegen ist. Je ha errechnete sich 2010 für Nordrhein-Westfalen ein durchschnittlicher jährlicher Pachtpreis von 337 € (1971: 151 €). Damit haben sich die durchschnittlichen Pachtpreise im genannten Zeitraum mehr als verdoppelt. Regional und nach Nutzungsart werden aber nach RLV-Angaben zum Teil deutlich höhere Pachten gezahlt. Das gilt insbesondere für Neuverpachtungen.
Im Vergleich der Bundesländer wird unverändert in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen mit 308 €/ha, das höchste Pachtentgelt je Hektar Pachtfläche und je Hektar Ackerland gezahlt. Beim Dauergrünland liegt Schleswig-Holstein mit 207 €/ha Pachtfläche an der Spitze, gefolgt von Niedersachsen und NRW. Die niedrigsten Pachtpreise werden weiterhin in Brandenburg mit 98 € und im Saarland mit 86 €/ha notiert. (ad)
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