Die tragende Rolle der Landwirtschaft in ländlichen Räumen hat der Deutsche Landkreistag (DLT) herausgestellt. „Ohne die in Deutschland stark entwickelte Landwirtschaft sind eine gesunde und funktionierende Wirtschaftstruktur in der Fläche sowie eine attraktive Kulturlandschaft nicht denkbar”, heißt es in einem Papier mit dem Titel „Stark in der Fläche - Entwicklungsbedingungen und Potentiale in den Landkreisen”, das der Landkreistag in dieser Woche herausgegeben hat. Gleichzeitig relativiert der DLT darin jedoch die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft. Zwar sei sie ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Landkreise; sie sei jedoch nicht für die Fläche wirtschaftlich prägend.
Der Landkreistag verweist auf einen geringen Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten an der Gesamtbeschäftigung sowie eine vergleichsweise niedrige Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen im Sektor. Allerdings bleibe bei dieser Betrachtung die beschäftigungsstarke Ernährungswirtschaft außen vor, räumen die Autoren ein. Die sei vor allem im ländlichen Raum unmittelbar mit den Erzeugnissen der Landwirtschaft verbunden. Insgesamt gelte jedoch, dass Wohlstand und Wertschöpfung im ländlichen Raum „erheblich und in steigendem Maße” von der gewerblichen Produktion und der Dynamik im Dienstleistungssektor abhänge.
DLT-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Günter Henneke bezeichnete die Fläche als „Ort zahlreicher Wirtschaftsunternehmen, sei es als Standort flächenintensiver Industrien, sei es als Produktionsfaktor in der Landwirtschaft oder als Heimat und Standort zahlreicher Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe.” Sie sei damit unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Wirtschaftskraft und des nationalen Produktionspotentials. In Anbetracht demografischer Veränderungen, fiskalischer Zwänge und globaler Wirtschaftstrends warnt Henneke davor, die Fläche lediglich als „Zwischenraum” mit abgeleiteten Funktionen zu betrachten und staatliche Entwicklungsimpulse auf einige wenige „metropolitane Wachstumskerne” zu konzentrieren. AgE
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