Niedersachsens Landwirte befürchten weiterhin, dass der Bau der neuen Stromtrassen zu ihren Lasten gehen wird. Wie Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr sagte, haben sich deswegen jetzt überall entlang der geplanten Trassen betroffene Landwirte an ihre politisch gewählten Vertreter mit ihren Anliegen gewandt.
Unter anderem forderten die Landwirte, dass der Schutz landwirtschaftlich genutzter Böden im Mittelpunkt aller Ausbaupläne stehen müsse. Dies gelte sowohl für die Planung des Verlaufs der Leitung aber noch mehr für alle mit der späteren Verlegung der Erdkabel verbundenen Arbeiten.
Nach Überzeugung des Landvolkes muss dem Bodenschutz hier absolute Priorität beigemessen werden. So sei bei der Planung der Trassen Flächen in öffentlicher Hand, wie zum Beispiel Truppenübungsplätzen, der Vorzug zu geben. Beim Leitungsbau selbst sollte die Nutzung neuester Technologien zum Schutz des Bodens selbstverständlich sein.
„Unsere Böden sind unser wertvollstes Kapital, dass wir erhalten und sichern wollen“, betonte Löhr. Für das Landvolk stehe auch der Verzicht auf den naturschutzfachlichen Ausgleich des mit dem Trassenbau verbundenen Eingriffs außer Zweifel. Eine an ökologischen Zielen orientierte Energiewende könne nicht weitere Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung entziehen und die Flächenknappheit weiter verschärfen, so Löhr. Schließlich pocht er auf einen Nachteilsausgleich in Form dauerhafter Zahlungen an die Betroffenen.
Löhr wies darauf hin, dass auch in der Politik die Position vertreten werde, dass einvernehmliche Lösungen mit der Landwirtschaft zu mehr Akzeptanz für die umstrittenen Erdkabel führten und damit einen Zeitgewinn und nicht zuletzt auch Kostenersparnis bewirken könnten