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Linkspartei will standortgerechte Nutztierhaltung

Das Bekenntnis ihrer Partei zur standortgerechten landwirtschaftlichen Nutztierhaltung hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann bekräftigt. Die brandenburgische Abgeordnete bezeichnete die Forderung nach einem Ende der „Massentierhaltung“ zu pauschal.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bekenntnis ihrer Partei zur standortgerechten landwirtschaftlichen Nutztierhaltung als „integrativen Teil der Landbewirtschaftung in der Region“ hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann bekräftigt. Die brandenburgische Abgeordnete bezeichnete die Forderung nach einem Ende der „Massentierhaltung“ zu pauschal. Sie sei ebenso unangebracht wie die Behauptung, es gebe doch in Deutschland nur bäuerliche und keine industrielle Tierhaltung.


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„Uns geht es um die Qualität der Tierhaltung“, betont Tackmann. Dafür sei die Größe eines Bestandes von untergeordneter Bedeutung. Entscheidend sei, „wie werden die Tiere gehalten, wie werden sie betreut und welche Bedingungen haben die Beschäftigten“. Allerdings gibt es auch für die Linkspolitikerin Größenordnungen, in denen ein Tierbestand an einem Standort oder die Besatzdichte in einem Stall nicht mehr akzeptabel sei. Das Gleiche gelte für regionale Konzentrationen der Tierhaltung. Aufgabe der Politik müsse es sein, diese Grenzen klar zu ziehen. Dabei spielten ökologische Kriterien ebenso eine Rolle wie tierseuchenrechtliche Fragen.


Tackmann: „Schweinemastbestände mit mehreren Zehntausend Plätzen liegen jenseits dieser Grenzen.“ Unterhalb dessen gebe es jedoch sehr wohl Betriebsgrößen, die eine optimale Tierhaltung bei einer guten Bestandsbetreuung ermöglichten. Ausdrücklich wendet sich die Agrarsprecherin gegen eine neuerliche Groß-Klein-Diskussion: „Ich kenne große Agrargenossenschaften, die leisten im Hinblick auf Wertschöpfung, Beschäftigung und regionale Einkommensentwicklung viel mehr für ihre Region als kleinere Betriebe, die nur Marktfruchtbau betreiben.“


Alternative zum Familienbetrieb


Keinen Hehl macht die gebürtige Thüringerin aus ihrem Faible für Agrargenossenschaften. Eher als andere Rechtsformen böten diese Schutz vor einer Übernahme durch Investoren. Die Linke sehe Agrargenossenschaften nicht als Allheilmittel. Sie könnten jedoch eine Alternative zu „Wachsen und Weichen“ sein. Dafür benötigten sie geeignete Rahmenbedingungen. Agrargenossenschaften auf freiwilliger Basis bieten Tackmann zufolge viele Vorteile für die Beschäftigten und könnten sich als „Alternative zum Familienbetrieb“ entwickeln. Ihre Partei wolle die Agrargenossenschaften weiter stärken, kündigte die Abgeordnete an. Dazu müssten sämtliche betreffende Vorschriften etwa im Steuer- und Unternehmensrecht sowie in der Förderung auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls geändert werden. Darüber hinaus müsse der Genossenschaftsgedanke in der landwirtschaftlichen Ausbildung stärker transportiert werden.  


Keine Träumer


Differenziert beurteilt Tackmann den Export von Nahrungsmitteln. Ihre Partei sei nicht gegen den Export von hochveredelten Agrarprodukten, wenn dadurch die Produktion in den Abnehmerländern nicht beeinträchtigt werde. Man kritisiere jedoch eine starke Ausrichtung der deutschen Agrarwirtschaft auf internationale Märkte. Dies berge erhebliche Risiken für die hiesigen Erzeuger. Notwendig sei eine stärkere Binnenorientierung. Die trage den Wünschen der Verbraucher nach Regionalität Rechnung. Hier gebe es noch ein großes Potential für heimische Anbieter. Das Motto der Linken laute daher „Wochenmarkt statt Weltmarkt“. Keinesfalls wolle man aber eine Rückkehr zur Autarkie. Tackmann: „Wir sind keine Traumtänzer.“ Man habe allerdings die Vision einer „regional verankerten Agrarwirtschaft, die mit der Natur wirtschaftet und in der man von seiner Arbeit leben kann“. AgE

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