Die Milchgipfel-Beschlüsse von Ende Juli führen laut Milchindustrie-Verband (MIV) zu einer weiteren Erhöhung der Quotenkosten für die Landwirte. Der Milchquotenwert sollte sieben Jahre vor Quotenaufhebung nicht mehr angehoben werden, forderte der MIV daher vergangene Woche in einer Stellungnahme. Dies nütze nur dem abgabewilligen Milcherzeuger. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft gehe weiter und sollte nicht erschwert werden. Der MIV wies auf die heute schon hohen Quotenkosten für die Milcherzeuger in Höhe von 3 Cent/kg bis 6 Cent/kg hin. Die Kosten der Milchproduktion seien maßgeblich beeinflusst und beeinflussbar über die Quotenkosten. Die vom Gipfel vorgeschlagenen Maßnahmen seien "Drachenfutter für Interessenverbände". Sie passten nicht zum von Brüssel eingeschlagenen milchpolitischen Weg und würden lediglich den Strukturwandel in der Landwirtschaft teurer machen, so der MIV. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer hatte beim Milchgipfel angekündigt, eine Erhöhung des Umrechnungsfaktors für die Milch von 1,02 auf 1,03 zu unterstützen, was eine Reduzierung der deutschen Milchmenge um rund 1 % mit sich bringen dürfte. Außerdem wird die Abschaffung der Molkereisaldierung angestrebt. Auch ein Konzept zur Beseitigung der Bundessaldierung will Seehofer vorlegen.
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