Feld- und Wühlmäuse machen den Bauern in einigen Regionen Deutschlands zunehmend zu schaffen. Vor allem in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz erwarten die Bauernverbände in diesem Jahr erhebliche Ernteausfälle durch die Nager, schreibt das Hamburger Abendblatt.

Nach ersten Schätzungen müssen betroffene Landwirte in Thüringen rund 10 % ihrer Erträge abschreiben. Auf einzelnen Flächen in Sachsen-Anhalt betragen die erwarteten Verluste sogar bis zu 50 %. Auch in Bayern wird nach einem vergleichsweise milden Winter mit einem Anstieg der Mäusepopulation gerechnet.

Anders als im vergangenen Jahr rechnen die Bauern in Baden-Württemberg für 2012 nicht mit bedeutenden Schäden durch die Mäuse. Vereinzelt war es dort 2011 zu Verlusten bei Getreide und Raps gekommen.

Der Thüringer Bauernverband (TBV) hat unterdessen die Freigabe effektiver Bekämpfungsmittel verlangt. Die Mäuseplage habe ein bisher nie gekanntes Ausmaß erreicht. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) lehnt eine Freigabe wirksamer Mittel aber weiterhin ab. Die Bauern sollten stattdessen mit der Legeflinte von Loch zu Loch ziehen und Gift auslegen. Dass dies nicht praktikabel ist, verdeutlicht schon die Tatsacahe, dass sich pro Hektar bis zu 60 000 Mäuselöcher finden. (ad)

Mehr dazu:

TBV verlangt Maßnahmen gegen Mäuseplage (10.7.2012)

Landwirte leiden unter Wühlmausplage (19.4.2012)