EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat bei den Landwirten für eine offensive Außenhandelspolitik geworben. Bei einem Treffen mit den EU-Ausschüssen der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) am 8. Dezember in Brüssel sprach sie von einer „globalen Chance“ der europäischen Landwirte, die es der Agrarwirtschaft ermöglichten, in neue Märkte zu exportieren und fair zu konkurrieren.
Die Europäische Union sei der größte Importeur und Exporteur von Agrar- und Nahrungsmittelprodukten, hob die Schwedin hervor. Der Gesamttrend sei positiv, wobei die Agrarexporte aus der Gemeinschaft in den vergangenen zwölf Monaten um 6 % gestiegen seien. Die Ausfuhr von Agrarrohstoffen unterstütze direkt rund 1,4 Millionen Arbeitsplätze in der EU, der Export von Lebensmitteln weitere 650 000.
Malmström verwies auf die wachsende Nachfrage nach EU-Lebensmitteln in der Welt, betonte aber gleichzeitig, wie wichtig auch der Import für die EU-Landwirtschaft sei, so beispielsweise von Futtermitteln und Rohwaren. Handel sei keine Einbahnstraße und der Zugang zum EU-Binnenmarkt ein wichtiger Anreiz für die Partner, so dass sie auch zu Zugeständnissen an die Mitgliedstaaten bereit seien.
Die Kommissarin betonte, dass man hart in den Freihandelsabkommen verhandle, um sicherzustellen, dass das Ergebnis ausgewogen sei und sowohl die EU-Offensiv- als auch die Defensivinteressen Berücksichtigung fänden. Für sensible Sektoren werde deshalb auf der Grundlage einer gründlichen Bewertung der Wachstumsaussichten und -bedingungen nur ein beschränkter Zugang über Zollkontingente gewährt, so dass die Lebensgrundlagen der betreffenden EU-Erzeuger nicht gefährdet würden. Malmström versicherte erneut, dass die EU-Kommission keine Verpflichtungen eingehen werde, die darüber hinausgingen.