Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat den Wissensstand zum Vorkommen von Campylobacter auf Hühnereiern aktualisiert und Vorbeugemaßnahmen gegen den wichtigsten bakteriellen Durchfallerreger benannt.
Wie das BfR feststellte, werden diese Bakterien häufig über nicht ausreichend durchgegartes Hühnerfleisch auf den Menschen übertragen. Campylobacter lebten im Darm der Hühner, könnten diesen selbst aber nichts anhaben. Wenn auch das Infektionsrisiko durch Hühnereier deutlich geringer eingeschätzt werde, so könne man sich doch über bakterienhaltigen Kot, der am Ei hafte, ebenfalls anstecken. Deshalb sollten Lebensmittelunternehmer die Verunreinigung von Hühnereiern mit Hühnerkot bei der Produktion und dem Verpacken durch Hygienemaßnahmen reduzieren, unterstrich das BfR.
Die Bakterien rufen den Angaben zufolge eine mit Bauchschmerzen, Fieber und - mitunter blutigem - Durchfall einhergehende Darmentzündung hervor. Jedes Jahr würden dem Robert-Koch-Institut (RKI) etwa 70 000 Fälle von Campylobacter-Enteritis gemeldet; die Tendenz sei leicht steigend. Zudem werde eine erhebliche Dunkelziffer vermutet.
Mit guter Küchenhygiene könnte das Infektionsrisiko durch Hühnereier noch weiter gesenkt werden, betonte BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. So sollten Küchenutensilien und Hände nach Kontakt mit rohen Eiern gründlich gereinigt werden. Beim ausreichenden Erhitzen von mit Eiern zubereiteten Speisen würden Campylobacter und andere Krankheitserreger zuverlässig abgetötet.