Auch auf der heute in Mühlengeez eröffneten landwirtschaftlichen Fachausstellung MeLa, der wichtigsten Agrarmesse Norddeutschlands, ist die Milch das beherrschende Thema. Wie Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus bei der Eröffnung sagte, würden die Milchbauern erst dann bessere Preise erzielen, wenn Angebot und Nachfrage wieder in Einklang kommen und die inzwischen aufgebauten Bestände an eingelagerter Ware abgebaut würden. Die Erzeuger und die Molkereien müssten aber auch selbst ihre Verantwortung wahrnehmen und sich auf die gesunkene Nachfrage am Markt einstellen. Sie seien in der Pflicht, neue Elemente der Mengensteuerung zu entwickeln, so der Minister. Aber auch die Politik könne nicht tatenlos zusehen. Dabei müsste es vor allem um europaweite Lösungen gehen, denn nationale Alleingänge würden den deutschen Milchproduzenten nicht helfen. Das Land habe das Machbare in die Wege geleitet.
Der Landwirtschaftsminister nahm die Eröffnung der MeLa auch zum Anlass, eine erste Erntebilanz zu ziehen. Mit 44,9 dt/ha im Landesdurchschnitt und einem sehr hohem Ölgehalt hätten die Landwirte die zweitbeste Rapsernte aller Zeiten eingefahren. "78,7 dt/ha bei Winterweizen und die 48,1 dt/ha Roggen im Durchschnitt des Landes machen erneut deutlich, dass die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern ihr Handwerk verstehen und das Spitzenniveau in Deutschland mitbestimmen", so der Minister. Allerdings würden die niedrigen Preise die Freude trüben. Hinzu kommen die Betriebsmittelpreise, die nicht in dem Maße fallen, wie die Getreidepreise fallen. "Insoweit helfen die 20 Mio. Euro Agrardieselsteuerrückerstattung doch erheblich, um die Ergebnisverluste in Grenzen zu halten."