Zum Schutz des Grundwassers in Niedersachsen hat sich Staatssekretärin Almut Kottwitz vom Umweltministerium in Hannover für eine Verschärfung der Regeln zum Umgang mit Wirtschaftsdünger ausgesprochen.
In Reaktion auf die Forderung der Europäischen Kommission nach stärkeren Anstrengungen zur Reinhaltung des Grundwassers in dem Bundesland erklärte Kottwitz, bei Verbrauchern und Umweltschützern bestehe genauso wie in der Landwirtschaft Einigkeit darüber, dass Wasser das wichtigste Nahrungsmittel sei. Eines der wichtigsten Ziele in der gesamten Diskussion über Nachhaltigkeit in der Region sei es daher, gemeinsame, zukunftsträchtige Konzepte zum Schutz des Wassers zu entwickeln.
„In fast der Hälfte der Grundwasserkörper in Niedersachsen liegt der Nitratwert an mindestens einer Messstelle über dem zulässigen Wert von 50 mg/l“, erklärte die Staatssekretärin. Die EU-Kommission erwarte von Niedersachsen daher zu Recht besondere Anstrengungen zur Nitratreduktion zum Schutz des Grundwassers.
Dazu sind laut Kottwitz neben der vollen Transparenz bei den Nährstoffströmen eine Verlängerung der Sperrfristen zur Ausbringung von organischen Wirtschaftsdüngern, die Erweiterung der entsprechenden Lagerkapazität im Betrieb, ein verbindlicher Nährstoffvergleich auf Berechnungsbasis der Hoftor-Bilanz sowie die Begrenzung der Stickstoffbilanzüberschüsse und eine Sanktionierung bei Nichteinhaltung der Obergrenzen erforderlich.
Zudem müsse auf Bundesebene die Düngeverordnung so novelliert werden, dass die Erfordernisse zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie erfüllt werden könnten, so die Staatssekretärin. Regelungen für eine sachgerechte Düngung dürften sich nicht allein am ökonomischen Optimum des Pflanzenbedarfs orientieren, sondern müssten auch Gefahren für den Wasser- und Naturhaushalt minimieren.