Mehr als fünf Prozent der Schweinehalter haben in Deutschland im vergangenen Jahr aufgegeben. Bei den Sauen Haltern sind es neun Prozent, bei den Milchviehbetrieben 4,7 Prozent. Der grüne Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff spricht von einem Strukturbruch mit verheerenden Folgen.
Bundesweit haben im letzten Jahr knapp 1.400 Betriebe und damit 5,4 Prozent die Schweinehaltung dauerhaft oder vorübergehend an den Nagel gehängt. Die Sauen haltenden Betriebe haben sich um 9,4 Prozent verringert. Bei den Milchviehbetrieben haben im letzten Jahr 3.400 Betriebe und damit 4,7 Prozent im Bundesgebiet aufgegeben. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) in dieser Woche veröffentlicht.
Der Sprecher für Agrarpolitik der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Friedrich Ostendorff, bewertet die Zahlen als „katastrophalen Strukturbruch mit verheerenden Folgen“. „Das ist der Strukturbruch, vor dem wir Grüne immer gewarnt haben. Dieses ist eine Katastrophe mit verheerenden Folgen. Dafür trägt die unionsgeführte Agrarpolitik die Verantwortung“, sagte er.
Wer jetzt noch behaupte, wir seien auf dem richtigen Weg und der Markt müsse es richten, der lebe in einer Traumwelt und habe nicht verstanden, um was es geht, so Ostendorff weiter. Die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland stehe auf dem Spiel.
Die Konzentrierung der Tierhaltung in Riesenbetrieben und wenigen Regionen ist aus Ostendorffs Sicht keine Perspektive. „Das schadet der Gesellschaft, der Umwelt und den Tieren. Wir brauchen die Kuh auf der Weide und auch den kleinen Krauter im Dorf, keine ausgeräumten Agrarlandschaften und Tierfabriken, nur für den Weltmarkt. Wir müssen jetzt alle Anstrengungen aufbringen, um eine Umkehr dieser Entwicklung zu erreichen“, sagte er.