In ihrer Heimat sind Patrick Kirschner (28) und Thomas Barth (23) fast schon Berühmtheiten: Die „Melonenbauern aus Dachau“ haben mit ihrer ersten Ernte einen regelrechten Run auf die bayerischen „Exoten“ ausgelöst. Es berichtet Christiane Kretzer für top agrar Südplus 4/2017.
In ihrer Heimat sind Patrick Kirschner (28) und Thomas Barth (23) fast schon Berühmtheiten: Die „Melonenbauern aus Dachau“ haben mit ihrer ersten Ernte einen regelrechten Run auf die bayerischen „Exoten“ ausgelöst. Es berichtet Christiane Kretzer für top agrar Südplus 4/2017.
Die Geschäftsidee entstand, als sie einen großen italienischen Melonenbetrieb im Rahmen der Abschlussfahrt der Landwirtschaftsschule besuchten.
2016 testeten die beiden Pioniere erstmals den Anbau von Wasser-, Galia-, und Honigmelonen auf dem elterlichen Bullenmastbetrieb von Thomas Barth in Bergkirchen im Landkreis Dachau. Mit den knapp 200 Pflanzen im Freiland, in kleinen Gewächshäusern und im Folientunnel hatten sie jedoch einen schwierigen Start. „Die Freilandkulturen wurden direkt von den Schnecken gefressen“, erzählt Kirschner, der in einem Schweinezuchtbetrieb arbeitet. „Später Schneefall brachte dann die Tunnel teilweise zum Einsturz und der Frost vernichtete weitere Setzlinge.“
Große Nachfrage
Die Ernte von knapp 900 kg aber wurde dann ein echter Erfolg: Unbehandelt, regional angebaut und am Stock zum vollen Geschmack ausgereift waren die Melonen in kürzester Zeit der Verkaufsrenner in Hofläden und auf Wochenmärkten. Wegen der großen Nachfrage haben Kirschner und Barth die Anbaufläche dieses Jahr verzehnfacht und eine GbR gegründet.
„Den Versuch, die Melonen im Freiland zu ziehen, haben wir nach den Erfahrungen vom letzten Jahr aufgegeben“, sagt Barth. Sie dürfen nur alle fünf Jahre auf demselben Boden angebaut werden. Bei zu viel Regen bilden sich Fusarien, später im Jahr kann die Blattlaus Probleme machen. Wind mag die Melone ebenso wenig wie Temperaturen unter 10 °C oder über 40 °C.
„Melonen sind arbeitsintensiv: Man muss rund 1 100 Stunden pro 1 ha Folientunnel investieren“, schätzt Barth. „Bei einem Erlös von ca. 1 € pro kg Wasser- bzw. 2 bis 4 € pro kg Honigmelone im Direktvertrieb ist das aber abzüglich der Kosten eine gut bezahlte Arbeit.“
Die beiden Melonenbauern starten optimistisch in die neue Saison: Etwa 10 t Melonen erwarten sie dieses Jahr, und neben Anfragen von zahlreichen Hofläden gibt es auch schon Vorbestellungen von Rewe Regional für die neue Ernte.
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In ihrer Heimat sind Patrick Kirschner (28) und Thomas Barth (23) fast schon Berühmtheiten: Die „Melonenbauern aus Dachau“ haben mit ihrer ersten Ernte einen regelrechten Run auf die bayerischen „Exoten“ ausgelöst. Es berichtet Christiane Kretzer für top agrar Südplus 4/2017.
Die Geschäftsidee entstand, als sie einen großen italienischen Melonenbetrieb im Rahmen der Abschlussfahrt der Landwirtschaftsschule besuchten.
2016 testeten die beiden Pioniere erstmals den Anbau von Wasser-, Galia-, und Honigmelonen auf dem elterlichen Bullenmastbetrieb von Thomas Barth in Bergkirchen im Landkreis Dachau. Mit den knapp 200 Pflanzen im Freiland, in kleinen Gewächshäusern und im Folientunnel hatten sie jedoch einen schwierigen Start. „Die Freilandkulturen wurden direkt von den Schnecken gefressen“, erzählt Kirschner, der in einem Schweinezuchtbetrieb arbeitet. „Später Schneefall brachte dann die Tunnel teilweise zum Einsturz und der Frost vernichtete weitere Setzlinge.“
Große Nachfrage
Die Ernte von knapp 900 kg aber wurde dann ein echter Erfolg: Unbehandelt, regional angebaut und am Stock zum vollen Geschmack ausgereift waren die Melonen in kürzester Zeit der Verkaufsrenner in Hofläden und auf Wochenmärkten. Wegen der großen Nachfrage haben Kirschner und Barth die Anbaufläche dieses Jahr verzehnfacht und eine GbR gegründet.
„Den Versuch, die Melonen im Freiland zu ziehen, haben wir nach den Erfahrungen vom letzten Jahr aufgegeben“, sagt Barth. Sie dürfen nur alle fünf Jahre auf demselben Boden angebaut werden. Bei zu viel Regen bilden sich Fusarien, später im Jahr kann die Blattlaus Probleme machen. Wind mag die Melone ebenso wenig wie Temperaturen unter 10 °C oder über 40 °C.
„Melonen sind arbeitsintensiv: Man muss rund 1 100 Stunden pro 1 ha Folientunnel investieren“, schätzt Barth. „Bei einem Erlös von ca. 1 € pro kg Wasser- bzw. 2 bis 4 € pro kg Honigmelone im Direktvertrieb ist das aber abzüglich der Kosten eine gut bezahlte Arbeit.“
Die beiden Melonenbauern starten optimistisch in die neue Saison: Etwa 10 t Melonen erwarten sie dieses Jahr, und neben Anfragen von zahlreichen Hofläden gibt es auch schon Vorbestellungen von Rewe Regional für die neue Ernte.