Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt trotz Trump weiter auf ein Freihandelsabkommen mit den USA. Aus ihrer Sicht ist die US-Administration auch zu erneuten Verhandlungen darüber bereit. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte sich ähnlich optimistisch zu TTIP geäußert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einen Neustart der Verhandlungen der EU mit den USA über ein Freihandelsabkommen. „Auch ein transatlantisches Abkommen bleibt für mich auf der Tagesordnung“, sagte Merkel in dieser Woche bei einer Rede vor Wirtschaftsvertretern in München. „Die neue Administration ist zu solchen Verhandlungen durchaus bereit“, sagte Merkel mit Blick auf die Regierung unter US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte allerdings direkt nach seinem Amtsantritt im vergangenen Herbst die Verhandlungen mit der EU über das TTIP-Abkommen gestoppt. Merkel hingegen plädierte erneut für den freien Welthandel: „Es hat sich immer wieder gezeigt, dass offene Märkte wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, und zwar für alle Beteiligten“, so Merkel in München.
Ähnlich hatte sich auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zum Ende des G20-Gipfels vergangene Woche in Hamburg geäußert. Er hatte sich optimistisch gezeigt, dass in Folge des G20-Gipfels weitere Freihandelsabkommen „machbar“ würden. In seine Erwartung schloss Schmidt dabei ausdrücklich das Freihandelsabkommen mit den USA, TTIP, mit ein.
Über die Aussagen zum Handel wurde auf dem G20-Gipfel lange diskutiert. Dabei hatte es die Formulierung "Kampf gegen Protektionismus" in die Schlusserklärung geschafft. Als Gegenangebot für den US-Präsidenten Trump haben die G 20 in der Erklärung jedoch auch „legitime“ Schutzinstrumente gegen unfaire Handelspraktiken mit in das Papier aufgenommen.