Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat am Montag in Hannover im Vorfeld der Bundestagswahl einen agrarpolitischen Forderungskatalog an Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer übergeben.
Meyer erklärt dazu in einer Pressemitteilung, dass in der EU nach den Wahlen in Deutschland die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ansteht. "Wir müssen zukünftig die bäuerlichen, also kleinen und mittelgroßen Betriebe stärker fördern, um damit ihr Engagement für Nachhaltigkeit und mehr Tierwohl zu honorieren und das Höfesterben zu stoppen. Es muss Schluss sein mit der pauschalen Förderung über die Fläche eines Betriebes, denn bisher erhalten die 20 Prozent größten Betriebe rund 80 Prozent dieser Förderung. Die milliardenschweren Subventionen der EU müssen durch Umschichtungen viel stärker denen zugutekommen, die tierschutzgerechte Tierhaltung und nachhaltigen, ressourcenschonenden Landbau betreiben, im Sinne des Klimaschutzes, des Trinkwasserschutzes und der Artenvielfalt."
Niedersachsen geht hier laut dem Grünen-Politiker mit gutem Vorbild voran. So habe seine Regierung nicht nur den Zubau in der "industriellen Massentierhaltung" - wie er sich ausdrückzte - gestoppt, sondern mit dem Tierschutzplan und den Tierwohlprämien eine klare Umsteuerung in Richtung Agrarwende eingeleitet. Bei der Legehennenhaltung habe es sogar einen Zuwachs an bäuerlichen Betrieben gegeben, erklärt Meyer weiter.
"Mittlerweile kommt fast jedes zweite Bio- oder Freilandei aus Niedersachsen. Das Schnabelkürzen bei Legehennen ist hier seit Beginn des Jahres verboten, bei immer mehr Schweinen bleibt der Schwanz jetzt dran. Und die Fläche der Blühstreifen ist in wenigen Jahren von 9.000 auf über 15.000 Hektar gestiegen. Auch im Bund brauchen wir nach den Wahlen die Kehrtwende hin zu einer tiergerechten und umweltschonenden Landwirtschaft", so der Minister.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Niedersachsen, Eberhard Prunzel-Ulrich (links), und AbL-Bundesgeschäftsführer Georg Janßen (rechts) übergeben die agrarpolitschen Forderungen an Agrarminister Christian Meyer.