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Meyer: Überdüngung muss ein Ende haben

Die unterschiedlichen Einschätzungen und Lösungsvorschläge von Landesregierung, Berufsstand und Experten in Niedersachsen bezüglich des Düngeverhaltens der Landwirte und den Auswirkungen auf die Grundwasserqualität sind kürzlich bei einem Symposium erneut deutlich geworden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die unterschiedlichen Einschätzungen und Lösungsvorschläge von Landesregierung, Berufsstand und Experten in Niedersachsen bezüglich des Düngeverhaltens der Landwirte und den Auswirkungen auf die Grundwasserqualität sind kürzlich bei einem Symposium erneut deutlich geworden.


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Landwirtschaftsminister Christian Meyer erklärte, „die Überdüngung in einigen Regionen muss ein Ende haben“. Das Grund- und Oberflächenwasser sei stärker vor zu hohen Nitrateinträgen schützen, denn Wasser habe ein langes Gedächtnis. Der Ressortchef mahnte ein zügiges Handeln an. Er verwies auf den aktuellen Runderlass der drei Ministerien, mit dem die Landesregierung den Weg „für ein schonenderes Nährstoffmanagement“ ebne. Den schwarzen Schafen könne man damit besser auf die Spur kommen, so der Grünen-Politiker.


Staatssekretärin Almut Kottwitz vom Umweltministerium stellte ergänzend fest, sie sehe neben den gravierenden Problemen der Nitratkonzentrationen in den Gewässerbelastungen durch Human- und Tierarzneimittel ein immer größer werdendes Problemfeld, dem man sich dringend annehmen müsse.


Der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Werner Hilse, warb indes für praxisnahe Entscheidungen der Landesregierung für einen vorsorgenden Grundwasserschutz. „Echte Erfolge zum nachhaltigen Nährstoffmanagement basieren nicht auf politischen Entscheidungen, sondern im täglichen Handeln unserer Landwirte“, gab Hilse zu bedenken. Die Behauptung, 60 % des Grundwassers seien in einem schlechten Zustand, wies er mit Nachdruck zurück. Das Agrar- und das Umweltministerium hatten dies immer wieder berichtet.


Nicht durch offizielle Daten belegt


Auch in seiner Presseverlautbarung zu dem Symposium teilte das Umweltministerium mit, dass rund 60 % der Grundwasserkörper in Niedersachsen zu hohe Nitratwerte aufwiesen. Eine Ursache dafür sei die Überdüngung vieler Flächen. Grünland- und Bracheumbrüche sowie steigende Viehdichten und die wachsende Zahl von Biogasanlagen in bereits viehstarken Regionen führten regional zu hohen Nährstofffrachten, die das Erreichen der von der Europäischen Union vorgegebenen Qualitätsnormen beim Gewässerschutz infrage stellten, erklärte das Umweltressort.


Hilse betonte, dass die Behauptung über zu hohe Nitratwerte in 60 % des Grundwassers durch die offiziellen Daten der Landesbehörden nicht belegt sei. Er unterstrich erneut die Bereitschaft des Verbandes wie auch der Landwirte, Nährstoffverluste zu vermeiden und Überschüsse zu senken. Als besondere Herausforderung sprach Hilse dabei die organischen Wirtschaftsdünger an, da deren Nährstoffe, in erster Linie Stickstoff, von den Pflanzen nicht direkt ausgenutzt werden könnten.


Als „Schlüsselfaktoren“ für geringe Sickerwassergehalte nannte der Landvolkpräsident niedrige Stickstoffgehalte im Boden in den Herbstmonaten und eine an den Boden angepasste Düngung. Für echte Erfolge seien weniger dogmatische Regelungen notwendig; vielmehr müssten die Landwirte sich flexibel an natürliche wie auch betriebliche Gegebenheiten anpassen. In vielen Fällen wie beispielsweise dem Ausbringungszeitpunkt von Wirtschaftsdüngern oder der Bodenbearbeitung gelte es, zwischen den Zielkonflikten von Gewässer-, Boden- und Immissionsschutz sorgfältig abzuwägen.

 

Mehr:

Landwirte wollen Nährstoffverluste vermeiden (24.5.2014)

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