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Migranten könnten Fachkräftemangel dämpfen

Migranten könnten dabei helfen, den Fachkräftemangel in der Landwirtschaft zu lindern; derzeit stehen einem breiten Einsatz von Flüchtlingen aber noch Vorbehalte und bürokratische Hürden im Weg. So lautet das Fazit einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Agrarökonomen Prof.

Lesezeit: 3 Minuten

Migranten könnten dabei helfen, den Fachkräftemangel in der Landwirtschaft zu lindern; derzeit stehen einem breiten Einsatz von Flüchtlingen aber noch Vorbehalte und bürokratische Hürden im Weg. So lautet das Fazit einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Agrarökonomen Prof. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen, die das Integrationspotential von Flüchtlingen auf dem landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt untersucht hat.


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Im Rahmen einer für die Studie durchgeführten Betriebsleiterbefragung stellte sich nach Angaben der Forscher heraus, dass gut die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen bereits Erfahrungen mit ausländischen Arbeitskräften gesammelt hat. Demnach waren zwei Drittel der Betriebsleiter mit den Angestellten aus dem Ausland zufrieden oder sogar sehr zufrieden.


Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass viele Migranten angesichts ihrer teilweise bestehenden landwirtschaftlichen Vorkenntnisse und der mehrheitlich positiven Erfahrungen aus bisherigen Beschäftigungsverhältnissen durchaus erfolgreich in der deutschen Agrarwirtschaft eingesetzt werden könnten. Sie stellen aber zugleich fest, dass viele Unternehmen in dieser Hinsicht reserviert oder abwartend agieren.


Nach Einschätzung der Göttinger Forscher sind die Bürokratie und rechtliche Unsicherheiten beim Umgang mit Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt wichtige Hemmschuhe für die Einstellung von Migranten im Agrarsektor. Nicht zuletzt aus diesem Grund seien bisher auch erfolgreiche Pilotprojekte in der Landwirtschaft im Gegensatz zum Garten- und Landschaftsbau extrem rar.

 

Sprachkompetenzen verbessern


Um die bestehenden Probleme zu beseitigen, empfehlen die Autoren der Studie unter anderem, das Asyl- und Aufenthaltsrechts bundesweit zu vereinheitlichen und so für einen klaren Rechtsrahmen zu sorgen. Gleichzeitig sollte die Sprachförderung von Migranten auf hohem Niveau fortgeführt oder besser noch ausgebaut werden.


Darüber hinaus müsse dafür gesorgt werden, dass die teilweise bestehenden Bildungsdefizite von Flüchtlingen im Bedarfsfall durch eine berufsbegleitende allgemeine Schulbildung sowie ergänzenden Unterricht aufgehoben würden. Den landwirtschaftlichen Interessenverbänden raten die Forscher, in Abstimmung mit Berufsschulen und anderen Ausbildungsstätten Konzepte zu entwickeln, um Flüchtlinge über die Möglichkeiten der Beschäftigung in der Landwirtschaft, der dualen Ausbildung und die möglichen Vorteile des Lebens im ländlichen Raum zu informieren.

 

Betriebe brauchen Planungssicherheit


Die Autoren betonen, dass für die landwirtschaftlichen Betriebe Planungssicherheit unerlässlich sei. Die Landwirte müssten wie alle anderen Arbeitgeber sicher sein, dass die Flüchtlinge für den vereinbarten Zeitraum auch tatsächlich als Arbeitskräfte zur Verfügung stünden. Behörden sollten daher darauf verzichten, Migranten immer wieder aus unterschiedlichen Gründen einzubestellen und damit aus dem Betriebsalltag herauszureißen.


Um den Agrarbetrieben die Angst vor überbordender Bürokratie zu nehmen, raten die Forscher den Ämtern zur Benennung klarer Ansprechpartner mit umfassenden Entscheidungskompetenzen. Einen positiven Einfluss versprechen sie sich auch von Runden Tischen zur Erleichterung des Erfahrungsaustauschs sowie von sogenannten Integrationscoaches, die die Migranten auf ihre neue Umwelt und das Berufsleben vorbereiten. Zudem könnten Praktika und Pilotprojekte nach Überzeugung der Wissenschaftler den Weg zu festen Arbeitsverhältnissen ebnen.

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