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Milch-Freihandel in der Schweiz: Wird es jetzt ernst für die Nachbarn?

Die Diskussion über die Folgen einer Marktöffnung für Milchprodukte in der Schweiz nimmt Fahrt auf. Schon in Kürze könnte das dortige Parlament den Bundesrat und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mit einem Bericht zu den Folgen des Milchfreihandels beauftragen. Nach einer aktuellen Studie hat der Käsemarkt vom Freihandel mit der EU profitiert.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Diskussion über die Folgen einer Marktöffnung für Milchprodukte in der Schweiz nimmt Fahrt auf. Schon in Kürze könnte das dortige Parlament den Bundesrat und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mit einem Bericht zu den Folgen des Milchfreihandels beauftragen.



Nach einer aktuellen Studie hat der Käsemarkt vom Freihandel mit der EU profitiert. Der Export wurde um durchschnittlich 2,9 % pro Jahr angekurbelt, so dass die Handelsbilanz trotz gleichzeitig gestiegener Importmengen (+ 5,5 % pro Jahr) positiv ausfiel. Weitere positive Effekte seien ein größeres Produktangebot und Innvovationen in der Schweizer Milchwirtschaft, heißt es. Dementsprechend sieht BLW-Direktor Bernhard Lehmann für seine Milchbauern im europäischen Wettbewerb mehr Chancen als Risiken, wie er unserer Schwesterzeitschrift Landfreund sagte: „Grundsätzlich erwarten wir vom Milchfreihandel mit der EU mehr Vorteile als Nachteile.“

 

Ihm ist dabei aber auch bewusst, dass die bisherige Segmentierung auf Rohstoffebene im Inland dann keinen Sinn mehr macht. „Nach der Öffnung gibt es bei den verschiedenen Milchprodukten im Handel mit der EU keinen unterschiedlichen Grenzschutz und kein unterschiedliches Stützungsniveau mehr. Das heißt aber nicht, dass es keine Preisdifferenzen zur EU geben wird“, stellt der Beamte klar. Diese würden alleine durch eine gute Positionierung der Produkte auf den Märkten begründet sein.


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Strukturwandel wird in der Schweiz ankommen


Auf aktuelle Berechnungen angesprochen, dass die Schweizer Milchbauern mit Einkommensverlusten von umgerechnet 490 Mio. Euro rechnen müssen, sagte Lehmann, dass es sich hierbei nicht um Verluste handele, sondern um im schlimmsten Fall maximal mögliche Erlöseinbußen. „Ein Ausgleich oder eine Abfederung dieser Einbußen kann beispielsweise aus der Bilanzreserve stammen, die sich aus Einfuhrzöllen im Zuge des Freihandelsabkommen mit der EU befüllt.


Was die Schweizer Zulage für die Fütterung ohne Silage angeht (3 Rappen), so ist der Direktor zuversichtlich, dass diese beibehalten werden kann. Noch nicht so klar ist offenbar dagegen, wie lange die Kompensationszahlungen geleistet werden. Branchenvertreter befürchten laut Landfreund, dass diese Gelder nur zu Beginn zugesagt wurden, um die Zustimmung zu erreichen. Lehmann ist in dieser Frage zurückhaltend und will hierzu die Entscheidung des Parlamentes abwarten.

 

Nach der Öffnung will die Schweizer Milchwirtschaft in der EU mit der hohen Qualität punkten, denn noch sind die Produkte teurer und die Auszahlungspreise für die Bauern höher. Direktor Lehmann meint, die EU-Bürger wären durchaus bereit, mehr für die Schweizer Milch zu zahlen. Er weiß aber auch, wer nicht wettbewerbsfähig bleibt, verliert nach und nach Marktanteile. „Der Wettbewerbsdruck zwingt zu Kostensenkungen und Innovationen. Eine Folge davon ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere auf der Stufe der Milchverarbeiter“, so der Fachmann aus dem Bundesamt für Landwirtschaft. (ad)




 

 

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