Vieles spricht dafür, dass auch im Milchbereich die Marktakteure gemeinsam Instrumente zum Umgang mit Marktschwankungen abstimmen und auf den Weg bringen.“
Diese Ansicht hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, in einem Interview mit der in Bonn erscheinenden „Landwirtschaftlichen Zeitschrift (LZ) Rheinland vertreten, nachdem sich der Rheinische Rübenbauer-Verband (RRV), dessen Vorsitzender Conzen auch ist, und das Zuckerunternehmen Pfeifer & Langen (P&L) für die Zeit ab 2017 auf einen neuen Rübenliefervertrag geeinigt hatten.
Zwar gäbe es bei Zuckerrüben besondere gesetzliche Vorgaben, die nicht auf andere Bereiche übertragbar seien, hob Conzen hervor. Seiner Überzeugung nach müssten sich innerhalb der heimischen Molkereien aber auch ohne politische Vorgaben neue Wege finden lassen, „da wir in unserer Region eine überwiegend genossenschaftliche geprägte Struktur haben“. Letztlich habe es FrieslandCampina ja im Winter vorgemacht. Hier seien es die Vertreter gewesen, die den Weg für einen temporären Anlieferungsverzicht bereitet haben.
Dabei müsse man nach den Worten von Conzen – wie bei Zucker – beides im Auge halten: welche Absatzperspektiven hat ein Unternehmen und für welchen Preis? Darauf sollte dann sinnvollerweise die Milchmenge ausgerichtet werden. Ein „Gleichhobeln über alle“ hält der RLV-Präsident allerdings für den falschen Weg, denn damit werde auf Vermarktungsperspektiven verzichtet, die langfristig zu Lasten der Erzeuger gingen.