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Milchmarkt: Aussichten für 2018 deutlich getrübt

Das Ende der aktuellen Hochpreisphase zeichnet sich ab, das Milchaufkommen dürfte nach dem Jahreswechsel steigen, der Markt bleibt volatil, meint Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH in einem Gastbeitrag für das Magazin „Milchwelt“ des Deutschen Milchkontors (DMK).

Lesezeit: 4 Minuten

Das Ende der aktuellen Hochpreisphase zeichnet sich ab, das Milchaufkommen dürfte nach dem Jahreswechsel steigen, der Markt bleibt volatil, meint Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH in einem Gastbeitrag für das Magazin „Milchwelt“ des Deutschen Milchkontors (DMK):


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Butter als Preistreiber

 

„Nach dem unerwartet starken Anstieg der Milchpreise im Lauf von 2017 sind gegen Jahresende zunehmend dunkle Wolken am Milchmarkt aufgezogen, die die Aussichten für 2018 stark eintrüben.

 

Dem starken Einbruch der Milchpreise Anfang und Mitte 2016 ist eine starke und rasche Preiserholung gefolgt. Maßgeblich zum Preisanstieg beigetragen haben ein zeitweiliger Rückgang des Milchaufkommens in den Exportländern insgesamt bei einem gleichzeitigen Anstieg der Importnachfrage Chinas. Der zeitweilige Rückgang der Milcherzeugung hat zu keiner generellen Verknappung des Angebots geführt, wohl aber zu Engpässen bei Butter. Die Folge war ein regelrechter Höhenflug der Preise auf bislang ungekannte Niveaus.

 

Bei dem starken Anstieg der Butterpreise konnten für weitere fetthaltige Erzeugnisse wie Käse, Sahne, Trinkmilch und Vollmilchpulver ebenfalls spürbare Erhöhungen durchgesetzt werden. Bei Magermilchpulver konnte aber lediglich ein Aufbau von weiteren Beständen weitgehend vermieden werden, sodass lediglich temporäre und sehr moderate Preiserhöhungen zu beobachten waren.  Die Interventionsbestände, die sich 2015 und vor allem 2016 aufgebaut haben, wurden trotz Produktionseinschränkungen und ungewöhnlich hoher Exporte nicht abgebaut.

 

Preiskorrekturen in den Marktsegmenten

 

Im November 2017 haben die meisten Verwertungen bereits ihren Höhepunkt hinter sich gelassen. Die Milcherzeugung in Deutschland und der EU ist mit dem Anstieg der Milchpreise schnell wieder angesprungen. Auch außerhalb der Union ist in wichtigen Regionen Wachstum zu beobachten, während am Binnenmarkt und vom Weltmarkt überwiegend nur wenig Nachfrageimpulse zu beobachten sind. Die deutlich höheren Preise für Butter dämpfen in gewissem Umfang die Nachfrage, während die Buttererzeugung wieder ansteigt.

 

Höheres Milchaufkommen nach dem Jahreswechsel

 

Die Steigerungen der Milchanlieferungen werden in den letzten Wochen von 2017 und im ersten Halbjahr von 2018 voraussichtlich weiter anhalten. Damit wird sich die Erzeugung von Butter und Magermilchpulver und vermutlich auch von Käse im Vergleich zum Vorjahr erhöhen. Mit einem höheren Butterangebot wird sich die Verfügbarkeit voraussichtlich entspannen. Dies dürfte sich dämpfend auf die Butterpreise auswirken. Es ist aber damit zu rechnen, dass die verschiedenen Faktoren, die längerfristig zu den festen Marktverhältnissen geführt haben, weiter ihre Wirkung entfalten, und die Preise damit im Jahresdurchschnitt höher bleiben als in den Jahren vor 2016.

 

Anders ist die Situation bei Magermilchpulver. Ein schneller Abbau der Bestände ist derzeit nicht in Sicht, vor allem wenn die Erzeugung wieder ansteigt. Gleichzeitig weicht die EU-Kommission derzeit die untere Auffanglinie für die Preise auf, indem sie Ware aus Interventionsbeständen spürbar unter dem Interventionspreis verkauft, auch wenn es sich zumindest bislang um geringe Mengen handelt.

 

Für das kommende Jahr will sie den Ankauf zum Festpreis aussetzen und nur im Ausschreibungsverfahren ankaufen. Dies führt zu Spekulationen und Verunsicherung im Markt. Die Marktpreise sind seit September zunehmend unter die Interventionsverwertung gesunken. Die Käsereiverwertung gibt derzeit ebenfalls nach. Am Spotmarkt sind die Käsepreise seit Beginn des Herbstes unter Druck geraten. Im November hat sich der Preisrückgang beschleunigt. Zusätzlich sind auch die Preise für das Koppelprodukt Molke und Molkenderivate deutlich gesunken.

 

Schwächere Milchpreise zu erwarten

 

Damit zeichnen sich für große Verwertungsblöcke für die letzten Wochen von 2017 und Anfang 2018 schwächere Tendenzen ab. Ein Teil der Verwertungsrückgänge wird zu Beginn von 2018 durch längerfristige Kontrakte kompensiert, die in der Hochpreisphase abgeschlossen werden konnten. Der durchschnittliche Erlös je Kilogramm Milch wird aber absehbar nachgeben. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich zu Beginn von 2018 zunehmend auf die Milchauszahlungspreise auswirken.“


Hinweis der Redaktion: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.

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