Daran wird sich mittel- bis langfristig wenig ändern, allenfalls kurzfristig sind leichte Korrekturen möglich. Diese Prognose nannte Dr. Werner Rüther, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN), auf der Mitgliederversammlung des Vereines in Isernhagen bei Hannover. Der Milchmarkt habe sich von einem Anbieter- hin zu einem Nachfragemarkt entwickelt und ermögliche den Molkereien in erster Linie bei den Produkten Milchpulver, Konsummilch, Butter und Käse höhere Erlöse. Mit einer leichten zeitlichen Verzögerung wurden und werden die Mehrerlöse, sobald sie vom Handel an die Molkereien gezahlt wurden, an die Landwirte weiter gegeben. Sie profitieren im Moment von deutlich höheren Milchpreisen als im vergangenen Jahr, einige Molkereien zahlen aktuell mehr als 40 ct/kg aus. Die LVN prognostiziert den durchschnittlichen Preis für die 14 500 Milcherzeuger im Milchland Niedersachsen im Jahresdurchschnitt auf voraussichtlich 32,3 ct/kg. Damit werden sie im Schnitt 5,4 ct/kg oder 20 % mehr erhalten als im Vorjahr. Ein großer Teil dieses Mehrerlöses wird allerdings durch höhere Kosten für Energie und Futtermittel wieder geschmälert. Die Milchanlieferung bleibt aber vermutlich auf dem Niveau des Vorjahres. Peter Cornelius als Vorsitzender der LVN versicherte, dass die Landwirte gerne mehr Milch liefern würden. Bei deutlich schlechteren Erlösen als derzeit haben viele Landwirte in den vergangenen Jahren Zuchtvieh verkauft, damit fehlt der Nachwuchs in den Milchviehställen. Auch in der Fütterung haben die Landwirte das Potenzial ihrer Kühe weitgehend ausgereizt, berichtet das Landvolk Niedersachsen. Obwohl der Markt derzeit mehr Milch verlangt, können die Landwirte dieses Plus kaum liefern. (2.11.07)