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Milchstreik: BDM rechnet mit 80 % Beteiligung

Der lange angekündigte Milchstreik der im Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM) organisierten Landwirte hat begonnen.

Lesezeit: 3 Minuten

In mehreren Bundesländern beteiligten sich heute bereits tausende Milchviehhalter an dem Lieferboykott. Schon nachts hätten vielerorts Milchwagen die Höfe ohne Ladung wieder verlassen müssen, berichtet der Spiegel. Die rheinland-pfälzischen Mitglieder etwa rechnen damit, dass sie rund 50 % der gesamten Milchmenge vom Landes-Markt nehmen können. Der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber sagte, er rechne mit einer bundesweiten Beteiligung von rund 80 %. Bald würden vor allem frische Produkte wie Milch und Joghurt knapp in den Supermarktregalen. Gleichzeitig bekräftigte er nochmals die zentrale Forderung nach einem Basispreis von 43 Cent pro Liter.


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Gelassen reagierte unterdessen der Milchindustrieverband (MIV). Geschäftsführer Michael Brandl hält es nach Pressezitaten für einen "Witz", dass 90 000 Landwirte dem Streikaufruf folgen werden. Es werde nicht zu Engpässen bei der Milchversorgung kommen. Die Molkereien könnten zur Not auf dem europäischen Markt einkaufen. Regional sei die Beteiligung an dem Milchstreik zudem sehr unterschiedlich, sagte Brandl. So gebe es kaum Lieferprobleme im Norden Deutschlands. Dagegen fehle einigen baden-württembergischen Molkereien nach ersten Informationen schätzungsweise fünf bis sechs Prozent der normalerweise angelieferten Milchmenge, zitiert der SWR.


Für ein hartes, solidarisches Handeln der Milchbauern hat sich auch der Deutsche Bauernverband (DBV) ausgesprochen. Allerdings setzt der Verband auf Protestaktionen vor dem Lebensmittelhandel und nicht auf einen Lieferstreik. "Die überwiegende Mehrheit der 100 000 Milcherzeuger stehe einem unbegrenzten Lieferstreik reserviert gegenüber, so der DBV heute in einer Mitteilung. Er respektiere aber die unternehmerische Entscheidung jedes Landwirtes in der Solidarität aller Milcherzeuger. Ziel müsse jetzt eine Stärkung der Erzeugergemeinschaften sein. Bauern und Molkereien sollten sich zusammenschließen, um mit den wenigen großen Einkäufern des deutschen Einzelhandels künftig wirksamer verhandeln zu können. Das sehen auch viele Milchviehhalter in Sachsen-Anhalt so und setzen statt einem Streik auf Verhandlungen ihres Landesbauernverbandes. "Boykotts sind nicht das Mittel unserer Wahl", sagte Vizehauptgeschäftsführerin Susanne Brandt in Magdeburg und verwies auf einen entsprechenden Vorstandsbeschluss vom April, der unverändert gelte. Der Verband setze weiterhin auf andere Protestaktionen und auf Gespräche mit den Molkereien, um höhere Erzeugerpreise durchzusetzen.


Unterstützung für die Aktion kommt auch von Seiten der Politik: Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Millier etwa erklärte am Dienstag: "Wir werden die Milcherzeugung in Bayern nur dann aufrechterhalten können, wenn unsere Milchbauern mit ihrer Arbeit auch ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können." Am Montag hatte bereits Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) den Bauern seine "volle politische Unterstützung im Kampf um diesen fairen Preis" zugesagt.


Wie der Schweizerbauer heute zudem berichtet, sind auch in der Schweiz rund 200 Milchbauern auf die Straße gegangen, um für einen höheren Milchpreis zu demonstrieren. In Emmen forderten sie einen Preis von 1 Franken pro Liter Milch. Martin Haab, der Präsident der Vereinigung Big-M, rief die Milchbauern zu einem Lieferboykott auf.



Das ist Ihre Meinung dazu: Hier einige Kommentare auf die Ankündigung des Streiks am Montag. Darunter finden Sie die aktuellen Leserkommentare.






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