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NGOs beklagen „massenhaft kranke Tiere in deutschen Ställen“

Die drei Nichtregierungsorganisationen Vier Pfoten, Greenpeace und foodwatch haben heue öffentlichkeitswirksam ein Positionspapier zur Nutztierhaltung in Berlin veröffentlicht. Sie fordern von der Bundesregierung ein bundesweites, betriebsgenaues Tiergesundheitsmonitoring. Und sparen nicht an drastischen Worten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die drei Nichtregierungsorganisationen Vier Pfoten, Greenpeace und foodwatch haben heue öffentlichkeitswirksam ein Positionspapier zur Nutztierhaltung in Berlin veröffentlicht. Sie fordern von der Bundesregierung ein bundesweites, betriebsgenaues Tiergesundheitsmonitoring. Und sparen nicht an drastischen Worten.


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Die drei Organisationen Vier Pfoten, Greenpeace und foodwatch haben von der Bundesregierung wirksame Maßnahmen für die Gesundheit von Nutztieren in Deutschland gefordert. Ein großer Teil der Nutztiere leide unter vermeidbaren Erkrankungen: „Kühe etwa unter Euterentzündungen, Mastschweine unter schmerzhaft verdickten Gelenken, Legehennen unter Knochenbrüchen“, teilen Sie am Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin mit. Trotzdem gelangten die Produkte der Tiere massenhaft in den Handel, heißt es weiter.


Die Bundesregierung habe bisher keine Maßnahmen vorgelegt, die diese Missstände beheben könnten, beklagen die drei Organisationen. Das von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner erarbeitete Tierwohlkennzeichen greife viel zu kurz, kritisierten die Organisationen. „Die millionenfach auftretenden Produktionskrankheiten von Tieren spielen bei den Plänen der Bundesregierung keine Rolle“, heißt es weiter.


"Egal, ob Eier, Schnitzel oder Milch: Fast jedes vierte tierische Lebensmittel stammt von einem kranken Tier - das ist ein Skandal. Statt mit dem Tierwohlkennzeichen lediglich Alibi-Maßnahmen vorzunehmen, muss Frau Klöckner sicherstellen, dass insgesamt nur Produkte von tiergerecht gehaltenen und gesunden Tieren in den Handel kommen", sagte Rüdiger Jürgensen, Country Director, Vier Pfoten Deutschland im Namen der drei Organisationen.


Außerdem kritisierten die drei Organisationen, dass es bisher keine gesetzlichen Zielvorgaben für die Gesundheit von Nutztieren gebe und die Erkrankungsraten nicht systematisch erfasst würden. Die Organisationen forderten ein bundesweites, betriebsgenaues Tiergesundheitsmonitoring sowie verbindliche Vorgaben für die Verbesserung der Gesundheit von Nutztieren. Für Betriebe, deren Tiere wiederholt sehr schlechte Zustände aufweisen, müsse es rechtliche Konsequenzen geben. Umgekehrt sollten Betriebe, die ein hohes Maß an Tiergesundheit erreichen, dafür finanziell belohnt werden. Einen sehr großen Einfluss auf die Tiergesundheit habe das Management des Betriebs durch den Tierhalter. Der Gesundheitszustand der Tiere unterscheidet sich deshalb sehr stark von Betrieb zu Betrieb, so die Organisationen weiter.


Das von Julia Klöckner vorgelegte freiwillige "Tierwohlkennzeichen" könne die miserable Situation vieler Nutztiere nicht verbessern, kritisierten die drei Organisationen. Denn es setze lediglich Mindeststandards für formale Haltungsbedingungen wie etwa Auslauf und Herdengröße - Kriterien für die Tiergesundheit fehlten aus ihrer Sicht. Ohnehin könnten selbst optimistischen Schätzungen zufolge lediglich 20 Prozent der Nutztiere von dem freiwilligen Siegel profitieren, reklamieren die drei Organisationen.


Sie verweisen weiter auf wissenschaftliche Studien, die bei Mastschweinen von Lungenerkrankungsraten um die 50 Prozent und schmerzhaft verdickten Gelenken um die 40 Prozent ausgehen. Bis zu 90 Prozent der Milchkühe erkrankten im Durchschnitt einmal im Jahr, sei es am Euter, an Stoffwechsel-Störungen oder an den Klauen, heißt es weiter. Masthühner und Puten könnten am Ende der Mast aufgrund ihres schnellen Wachstums nicht mehr richtig laufen und verdursten deswegen zum Teil. Über 50 Prozent der Legehennen erlitten Knochenbrüche.


Das Positionspapier der drei Organisationen gibt es hier zum Nachlesen.

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