Der Deutsche Naturschutzring (DNR) und das Europäische Umweltbüro (EEB) haben ihre Unterstützung für eine europäische Bodenschutzrahmenrichtlinie bekräftigt. Es sei verwunderlich, dass die Europäische Kommission plötzlich erwäge, ihren Vorschlag für eine solche Richtlinie zurückzuziehen, erklärten die Verbände anlässlich der Global Soil Week.
DNR und EB kritisierten die anhaltende Blockade einer EU-Bodenschutzrichtlinie durch die Bundesregierung scharf. „Gesunde Böden sind absolut zentral für Klimaschutz, sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittelsicherheit“, so DNR-Präsident Hartmut Vogtmann. Die Haltung der Bundesregierung sei nicht nachvollziehbar. Die Böden in Europa seien durch Versiegelung, Verdichtung, Kontamination und Erosion bedroht. Jährlich entstünden durch diese Belastungen EU-weit Kosten in Höhe von etwa 38 Mrd Euro.
EBB-Generalsekretär Jeremy Wates ergänzte, die jüngste Hochwasserkatastrophe vom Frühjahr habe ihre Ursache auch in der mangelnden Aufnahmefähigkeit verdichteter Böden. Der Bodenschutz ende nicht an den Landesgrenzen. „Kommissionschef Barroso ist eingeknickt vor dem Widerstand der Bundesregierung, die sich in der Frage seit langem der Agrarlobby hörig zeigt“, so Wates. (AgE)
Hintergrund:
Pieper: Bodenschutzrichtlinie ist vom Tisch! (2.10.2013)