Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) hat den von Grün-Schwarz geplanten Stellenausbau in der Umweltverwaltung des Bundeslandes verteidigt und Kritik der FDP zurückgewiesen. Der naturschutzpolitische Sprecher der Liberalen, Andreas Glück, hatte in regionalen Medien die Glaubwürdigkeit eines Regierungsgutachtens in Frage gestellt, wonach das Bundesland in Sachen Umweltverwaltung in den Landesbehörden und Kommunen die „Grenze der Belastbarkeit“ erreicht habe und außerdem anderen Ländern wie Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hinterherhinke.
Der Stuttgarter Umweltminister Franz Untersteller hatte auf Grundlage dessen 225 neue Stellen in dem Bereich gefordert. Glück sprach in den „Stuttgarter Nachrichten“ von „ungehemmtem grünen Filz“ in den Institutionen und zielt damit auf mangelnde Objektivität bei der wissenschaftlichen Beurteilung des Personalstands vor dem Hintergrund, dass einer der Studienautoren früher als Fraktionsvorsitzender der Grünen fungiert hatte.
Der LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner hielt nun dagegen. Er bezeichnete es als „Armutszeugnis“ für die Liberalen, wenn die Parteizugehörigkeit eines von mehreren Autoren das einzige Argument gegen die Studie sei. Die Ergebnisse der Studie stellten darüber hinaus „keine Überraschung“ dar; sie habe nur „das Offensichtliche untermauert“. Auch Institutionen wie Industrieverbände und der Landkreistag, denen man keine übermäßige Nähe zum „grün-alternativen Spektrum“ nachsagen könne, sähen den Stellenzuwachs als nötig an.
Genehmigungsverfahren könnten schneller und effektiver durchlaufen werden, so der LBV. Andernfalls könnten die gewachsenen, gesetzlichen Auflagen nicht erledigt werden, und es drohten Strafzahlungen der Europäischen Union.