Der Verein Land.Schafft.Werte hat sich im Dezember 2016 gegründet, um mit den Verbrauchern und der Öffentlichkeit einen offenen Dialog rund um die Wertschöpfungskette Fleisch zu führen. „Mit einem Team, bestehend aus drei jungen Agrarwissenschaftlern, wollen wir Geschichten und Innovationen der Rotfleisch-Branche präsentieren und das Sprachrohr unserer Mitglieder sein“, erklärt Geschäftsführer Christoph Hüsing gegenüber dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.
Zu den Mitgliedern gehören vom Züchter bis zum Verarbeiter viele Berufsgruppen und Unternehmungen der Branche. Es finden sich Stallbauer, Landwirte, Viehhändler, Schlachter, Tierärzte, Futtermittelerzeuger und Laboranten wieder, so Hüsing weiter. „Alle zusammen verbindet die Haltung von Tieren. Genau die steht oftmals im öffentlichen Diskurs und war Anlass für die Gründung des Vereins. Die einzelnen Mitglieder finden Sie unter www.landschafftwerte.de
Bei Facebook ist der Verein bereits sehr aktiv, auch wenn dort bislang meist Landwirte zu den Lesern gehören. Gut kommen nach Aussage Hüsings kurze, knappe und persönliche Inhalte an. Statements und wissenschaftliche Aufklärungen seien dagegen weniger erfolgreich. „Kritische Rückmeldungen haben wir bisher eher aus dem Branchenumfeld erhalten. Dabei spielt unsere junge Vereinsgeschichtesicherlich auch eine Rolle. Bei der Kritik geht es dann um Details des gesetzeskonformen Umgangs mit Tierhaltung oder Ähnlichem. Der kritische Verbraucher benötigt noch Zeit, um sich auf uns einzuschießen“, vermutet der Geschäftsführer.
Ziel des Vereins sei es, die Schwerpunkte am liebsten auf Nachfrage von außen, auf die Verbraucher, auszurichten. Diesen Idealfall müsse man sich aber erst noch erarbeiten. Im Mai habe Land.Schafft.Werte daher mit dem Thema Tiertransporte angefangen. Aktuell gehe es um die Schlachtung. Ein Schlachtunternehmer erkläre dazu seinen Werdegang und zeige Bilder aus dem Alltag in seinem Betrieb. Dazu soll es themenbezogene Artikel beispielsweise zur Lebensmittelsicherheit geben.
„Zukünftig beschäftigen wir uns u.a. mit der betäubungslosen Ferkelkastration. Hinzu kommen aktuelle Debatten, z.B. über Nitrat im Grundwasser“, sagt Hüsing. Ziel sei es, dem verunsicherten Fleischkonsumenten ein positives Gefühl zu geben. Finanziert wird der Verein von den Mitgliedsbeiträgen. Die Geldgeber sind dabei unabhängig von Verbänden.
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