In Neuseeland setzt die oppositionelle Labourpartei mit ihrer Spitzenkandidatin Jacinda Ardern im Schlussspurt des Wahlkampfes auch auf das Thema Klimaschutz. Bis 2050 solle Neuseeland ein CO2-neutrales Land sein, kündigte Ardern, der Chancen eingeräumt werden, die Regierung des amtierenden Premierministers Bill English von der Nationalpartei abzulösen, an.
Dazu müsse auch die Landwirtschaft, die aufgrund des Ausstoßes von Methan- und Lachgas für fast die Hälfte der neuseeländischen Treibhausemissionen verantwortlich sei, einen Beitrag leisten und in den Emissionshandel einbezogen werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hatte die Labourpartei bereits während der Regierungszeit 2008 durchs Parlament gebracht. Dieser war dann aber von der nachfolgenden konservativen Regierung nicht umgesetzt worden.
Laut Ardern soll die Landwirtschaft ab 2020 für Treibhausgasemissionen zahlen, wobei zu Beginn nur 10 % des Verschmutzungspreises zu entrichten sei, sich dieser Anteil dann aber sukzessiv erhöhe. Der neuseeländische Bauernverband (FFNZ) erklärte dazu, dass auch die Farmer den Klimaschutz voranbringen wollten, die Einbeziehung in den Emissionshandel dafür aber der falsche Weg sei. Dies würde die Tierhalter im ersten Jahr mindestens 83 Mio. NZ$ (51 Mio. Euro) und in der Endstufe 830 Mio. NZ$ (510 Mio. Euro) kosten und einen erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Konkurrenten am Weltmarkt bedeuten.
FFNZ-Klimaexperte Andrew Hoggard warnte davor, dass so Produktion ins Ausland abwandere, wo die Erzeugung weniger klimafreundlich erfolge. „Im Endeffekt werden dann mehr Treibhausgase ausgestoßen und nicht reduziert“, so Hoggard. Er forderte deshalb die Labourpartei auf, mehr Geld in die Forschung zur Reduzierung der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen zu stecken. Dabei habe es bereits Fortschritte in Bereichen wie Methaninhibitoren, Zuchttechniken und Impfstoffen gegen den Methanausstoß gegeben, die aber noch ausgebaut werden müssten. Die weltweit alleinige Einbeziehung der neuseeländischen Landwirte in den Emissionshandel würde außer höheren Kosten für die Farmer dagegen nichts bewirken
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