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Genetiker hält Bio für gefährlich

Der Genetiker Prof. Wolfgang Nellen von der Uni Kassel sieht nach wie vor keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Gentechnik gesundheitsschädlich ist. „Das Einbringen von Merkmalen in den Erbgutträger (DNS) ist eine Veränderung im Nanobereich. Gefahren durch Bio-Produkte werden hingegen ignoriert“, kritisierte er.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Genetiker Prof. Wolfgang Nellen von der Uni Kassel sieht nach wie vor keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Gentechnik gesundheitsschädlich ist. „Das Einbringen von Merkmalen in den Erbgutträger (DNS) ist eine Veränderung im Nanobereich. Gefahren durch Bio-Produkte werden hingegen ignoriert“, kritisierte er im Interview mit der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung.


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So seien 2011 60 Menschen an den Folgen einer EHEC-Infektion gestorben. Verunreinigte Biosprossen aus dem niedersächsischen Bienenbüttel waren die Ursache. „Gentechnisch hergestellter Mais enthält etwa 100-Mal weniger Pilzgifte als Biomais. Da hätte ich gern Wahlfreiheit!“, so Nellen. Er warnt in diesem Zusammenhang davor, die Agrogentechnik in Deutschland zu stoppen. Dadurch würde man den Einfluss auf eine Technologie verlieren, die Deutsche erfunden haben. „Schlimmer noch - wir geben sie an Länder ab, deren Standards schlechter sind.“


Laut dem Professor wird es so oder so künftig mehr importierte Gentechnik-Produkte bei uns geben. Aktuell seien gentechnisch veränderte Bestandteile in Waschmitteln, in den Euroscheinen oder in den Enzymen bei der Käseherstellung. „Diese lassen sich viel schlechter kontrollieren, geschweige denn kennzeichnen. Im Übrigen bin ich für eine umfassende Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Produkte. Der Verbraucher sollte immer die Wahl haben“, so Nellen.


Als Nachteile der Grünen Gentechnik sieht der Forscher lediglich, dass Monokulturen gefördert werden, was für das ökologische Gleichgewicht nicht immer gut sei. Vorteil sei dagegen, dass die Gentechnik schneller als die herkömmliche Pflanzenzüchtung gute Merkmale in die Pflanzen einbringen kann. Oft führe das zu Ertragssteigerungen. „Dieses Know-how sollten wir durch Forschung erhalten“, so Nellen.


Die Proteste gegen Gentechnik begründet der Hochschullehrer mit ethische Überlegungen, der Wahlfreiheit und mit Lobbyarbeit der Bio-Branche. Diese würde viel Geld in Werbung investieren. „Milch mit dem Qualitätsmerkmal „gentechnikfrei“ auszuzeichnen ist eine Farce. Das wäre, als ob man Babynahrung mit altölfrei bewerben würde“, kritisiert der Fachmann. Denn niemand könne eine 100-prozentige Reinheit garantieren. „Soja und Mais haben einen riesigen Anteil am Nahrungsmittel-Welthandel für Mensch und Tier. Dabei dürfen 0,9 % beim Transport oder der Verarbeitung mit gentechnisch veränderten Produkten in Kontakt gekommen sein.

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