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Nicht lukrativ: Forschung vernachlässigt Entwicklung neuer Antibiotika

In der Medizin werden dringend neue Antibiotika benötigt, doch die Forschung stockt, weil die Entwicklung für viele Pharmaunternehmen nicht lukrativ genug ist, berichtet Reuters. Demnach bringen multiresistente Erreger herkömmliche Antibiotika immer weiter an ihre Grenzen.

Lesezeit: 3 Minuten

In der Medizin werden dringend neue Antibiotika benötigt, doch die Forschung stockt, weil die Entwicklung für viele Pharmaunternehmen nicht lukrativ genug ist, berichtet Reuters.

 

Demnach bringen multiresistente Erreger herkömmliche Antibiotika immer weiter an ihre Grenzen. Die Pharmabranche sieht in neuen Mitteln jedoch keine ausreichenden Gewinnspannen und setzt stattdessen lieber auf Volkskrankheiten wie Diabetes oder kostspielige Krebsbehandlungen; damit lasse sich deutlich mehr Gewinn erwirtschaften als mit den Mitteln, die üblicherweise nur für wenige Tage verschrieben werden und möglichst selten zur Anwendung kommen sollten, heißt es weiter.


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Die letzte neue Antibiotika-Klasse sei vor 30 Jahren auf den Markt gekommen ist. Genug Zeit für die Bakterien, um Wege zu entwickeln, den Wirkstoffen zu entgehen. Bereits 2014 warnte die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einer weltweiten Bedrohung durch Antibiotika-Resistenzen. Ohne geeignete Maßnahmen stehe die Welt vor einer "post-antibiotischen Ära", in der gewöhnliche Infektionen und leichte Verletzungen wieder tödlich enden könnten, so die WHO.


Vor allem im Krankenhäusern seien multiresistente Erreger ein wachsendes Problem. Allein für Deutschland geht das Bundesgesundheitsministerium von 400.000 bis 600.000 Patienten aus, die sich jedes Jahr mit einem Klinikkeim infizieren. 10.000 bis 15.000 Menschen sterben den Schätzungen zufolge daran.


Während in den Achtzigerjahren noch viele große Pharmaunternehmen aus den USA und Europa in der Antibiotika-Forschung tätig waren, sind es laut Reuters heute mit Sanofi, GlaxoSmithKline, Merck & Co., Roche sowie Novartis nur noch eine Handvoll. Die deutschen Pharmariesen Bayer und Merck hätten sich bereits vor Jahren aus dem Bereich verabschiedet.


Unter den deutschen Firmen sollen nach Informationen von Spiegel Online lediglich zwei nach neuen Antibiotika forschen.  Doch bis ein neues Antibiotikum auf den Markt kommen könnte, dürften noch viele Jahre vergehen. Forscher der Universität Würzburg hätten zwar einen Antikörper entdeckt, der resistente Bakterien bekämpfen soll. Man könne direkt mit der klinischen Erprobung beginnen, doch es fehlt das Geld.


Bayer soll bereits vor zwei Jahren moniert haben, dass es ohne staatliche Unterstützung zu wenige Anreize gebe, neue Antibiotika für den Einsatz gegen multiresistente Keime zu entwickeln. Die Bundesregierung setzt im Kampf gegen Resistenzen unter anderem auf mehr Kooperationen zwischen universitären Einrichtungen und der Industrie.


Der Weltmarkt für Antibiotika ist zwar mit Jahresumsätzen von rund 40 Milliarden Dollar relativ groß. Davon werden jedoch nur etwa 4,7 Milliarden mit patentgeschützten Antibiotika erzielt - weniger als der Jahresumsatz nur eines der weltweit umsatzstärksten Krebsmedikamente, berichtet Spiegel Online.

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