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DLG-Unternehmertage: Öffentlichkeitsarbeit ab jetzt Pflicht!

Zu den neuen Aufgaben der Landwirte gehört es, kritischen Verbrauchern die Landwirtschaft, und hier vor allem die Tierhaltung, sachlich zu erklären. Darin waren sich die Redner gestern auf den DLG-Unternehmertagen einig.

Lesezeit: 3 Minuten

Zu den neuen Aufgaben der Landwirte gehört es, kritischen Verbrauchern die Landwirtschaft, und hier vor allem die Tierhaltung, sachlich zu erklären. Darin waren sich die Redner gestern auf den DLG-Unternehmertagen einig. Neben der produktionstechnischen Optimierung und der Wirtschaftlichkeitsanalyse müsse die Öffentlichkeitsarbeit zwingend fester Bestandteil eines neuen Unternehmerselbstverständnisses werden.

 

DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer forderte dazu auf, die abgerissenen Kommunikationsstränge durch neue, modernere zu ersetzen und damit auch die Deutungshoheit über agrarische Themen wieder zu gewinnen. „Gerade Landwirte sind umfänglich eingebunden in lokale Strukturen, in kommunale Parlamente, Vereine, Kirchen und diverse Freundeskreise. Gerade dort sind wir glaubwürdig, weil wir als vertrauensvolle und authentische Persönlichkeiten wahrgenommen werden. Wir sind unmittelbar mit den konkreten Produktionsprozessen vertraut und können diese nachvollziehbar begründen“, so Bartmer.

 

Die Journalistin Claudia Ehrenstein von der Tageszeitung „Die Welt“ wies darauf hin, dass die Landwirtschaft in der Bevölkerung sehr hohes Ansehen genießt. Die Verbraucher würden ihre Achtung aber auch mit hohen Erwartungen verbinden, die von den meisten Landwirten in Bezug auf Umwelt-, Natur- und Tierschutz nicht erfüllt werden.

 

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klaffe jedoch eine große Lücke. Moderne Technik auf dem Feld und im Stall werde oft als Bedrohung empfunden. Die Verbraucher hätten noch eine sehr romantisierende Vorstellung von Landwirtschaft. Aber auch die Branche selbst bedient nach Ansicht der Redakteurin dieses Bild, indem sie ihre Produkte entsprechend bewirbt, etwa mit musealen Bildern von Windmühlen und alten Bauernhöfen. Die Landwirte stünden daher vor der Herausforderung, ein realistisches Bild von moderner Landwirtschaft zu vermitteln.


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Verband soll Landwirte unterstützen und schulen


Landwirt Carl-Christian von Plate aus Imbshausen (Niedersachsen) ruft seine Berufskollegen dazu auf, die Hoftore zu öffnen. „Die Einschätzungen der Öffentlichkeit zu Aspekten der Landwirtschaft sind deutlich positiver, wenn die Befragten einen Landwirt kennen.“ Im persönlichen Zugang der Menschen zu Informationen über Landwirtschaft sieht der niedersächsische Landwirt einen zentralen Schlüsselfaktor für wirksame Kommunikation. Den Verbänden und Organisationen komme seiner Meinung nach eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Landwirten in der Öffentlichkeitsarbeit zu – von der Gestaltung einer Website bis zur Gesprächsgestaltung.

 

Der Schweinehalter Philipp Schulze-Esking aus Billerbeck (Nordrhein-Westfalen) sieht in Sachen Kommunikation künftig drei Ziele, die es zu erreichen gilt: „Wir brauchen den sehr gut ausgestatteten großen Topf für die gesamte Wertschöpfungskette, nicht für generische Werbung alla CMA, sondern für überregionale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um auf ungerechtfertigte Kritik schnell und konzentriert reagieren zu können. Zweitens muss die Arbeit der verschiedenen Verbände hinsichtlich sachlicher Aufklärung der gesellschaftlichen Multiplikatoren intensiviert und besser koordiniert werden. Und drittens muss jeder Schweinehalter zum Öffentlichkeitsarbeiter vor Ort ausgebildet werden.“


Angriffe können mit sachlichen Argumenten nicht abgewehrt werden


Für den Marktfruchterzeuger Jürgen Paffen aus dem thüringischen Weißensee steht fest, dass die vielfältigen emotionalen Angriffe aus gesellschaftlichen Kreisen nicht mit sachlichen Argumenten abgewehrt werden können. Seiner Meinung nach müssten die Landwirte die Erfolgsfaktoren zum Beispiel von Umweltverbänden kopieren. „Wir müssen Geld für Öffentlichkeitsarbeit ausgeben sowie einfache und emotionale Botschaften senden. Paffen machte sich darüber hinaus dafür stark, in Kooperation mit anderen Landwirten Internet-Webseiten einzurichten oder auch gemeinschaftlich regionale Radiowerbung zu betreiben. Damit hätten die Landwirte in seiner Region schon gute Erfahrungen gemacht.

 

Auch DBV-Präsident Joachim Rukwied rief die Landwirte und die Marktpartner zu einer verstärkten Kommunikation mit der Gesellschaft und mit Meinungsträgern auf. Lesen Sie dazu folgende Meldung: Rukwied ruft zur Kommunikationsoffensive auf (6.9.2012)        (ad)

 

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